ORM – Orm (Indisciplinarian, 24.03.2017)

ORM – der Wurm – so der Name dieser archaisch klingenden Band aus Dänemark, die mit ihrem namenlosen Album debütiert. Es ist allerdings eher ein Lindwurm, der sich hier durchs Album schlängelt. Raue Gewalt statt Glitschigkeit ist hier angesagt. Und es steht Black Metal auf dem Programm. Recht urwüchsiger, der seine Wurzeln in der Welle der norwegischen Bands der frühen 90er Jahre kaum verleugnet.

ORM stehen dabei anscheinend nicht auf große Mätzchen und stürzen sich unvermittelt ins Vergnügen. Kein Intro, keine große Einleitung. Wumms, und mitten steht man drin im großen Eröffnungstitel „Blood Of Your Blood“. Pure Raserei, abwechselnde Grunz- / Keif-Vocals, wenig symphonisch, dafür ziemlich dreckig klingend gibt es ordentlich auf die Fresse. Der Sound ist erstaunlich differenziert und sauber, aber verbreitet doch genügend düstere Atmosphäre.

Ganz einfach mögen es ORM aber dann auch wieder nicht. Zwischen knapp sieben und zehn Minuten sind die fünf Stücke des Albums lang und sie überraschen immer wieder mit teils bombastischen Dynamik-Wechseln, dunklen Harmonien, weiblichen Chor-Einschüben und teils schon fast rockiger Leichtigkeit. Was der Band dabei (glücklicherweise) abgeht ist großer Pathos, so dass das Ganze überraschend bodenständig und unprätentiös klingt.

So kann Black Metal gefallen. Genre-Fans dürfen also gerne ein Ohr riskieren, denn insgesamt ist das Album eine runde Sache geworden. Stilecht und labeltypisch erscheint es auf Vinyl (alternativ auch als digitaler Download). Umso besser bei diesem prachtvollen Coverartwork.

1. Blood Of Your Blood
2. Ancient Echoes
3. Temple Of The Deaf
4. Apotheosis
5. A Tree Ablaze/Yggdrasil Brænder

3.8