Nach ihrer vielversprechenden „Stanford Torus“-EP von 2014 legen Oracles mit „Bedroom Eyes“ endlich das lang erwartete Album nach. Und das klingt sehr erwachsen.
Fast zwei Jahre mussten vergehen ehe die hochgelobten Psychedelic-Indierocker aus Berlin und Köln ihr Langspiel-Debüt veröffentlichten. Die Zeit des Reifens hört man „Bedroom Eyes“ aber auch an. Sehr erwachsen und nicht gerade typisch deutsch geht die Band darauf zu Werke und erinnert zuweilen an den hippiesquen Sound früherer Tame Impala Platten oder an die Nostalgie der Last Shadow Puppets, ohne dabei jedoch ihre Eigenständigkeit zu verlieren. Kein Wunder also, dass sich auch Libertines-Frontmann Pete Doherty zu den Oracles-Fans zählt.
„Bedroom Eyes“ besticht durch ausgefeiltes Songwriting mit Liebe zum Detail. Vor allem die geschlossene Stimmung des Albums weiß dabei mit seiner Originalität zu überzeugen. Der Sound wirkt rückbesinnend, ist dabei aber in keiner Sekunde kitschig oder klischeehaft. Das hier ein klassischer Hit fehlt, fällt bei genauer Betrachtung zwar auf, jedoch nicht weiter ins Gewicht, denn das Album funktioniert auch so auf Länge ganz wunderbar. Dabei stechen „Constellations“, „The Lethargy Of Many“ und „Amphibian Rule“ besonders heraus und empfehlen sich auch ganz klar für den Sommersoundtrack eurer Spotify-Playlists. Im Herbst geht die Band mit der neuen Platte dann auf ausgiebige Deutschland-Tour.
Fazit: Oracles beweisen, dass auch deutsche Bands problemlos gute englischsprachige Musik machen und sich damit auch mit internationaler Konkurrenz messen lassen können. „Bedroom Eyes“ kann ich ohne Vorbehalte empfehlen.
Anspieltipps: „Contellations“, „The Lethargy Of Many“, „Amphibian Rule“
Tracklist:
01. Lacerate Slowly
02. Contellations
03. The Lethargy Of Many
04. Stunted
05. Thoughts Of Love On The Verge Of Sleep
06. That Was I
07. Returning Never
08. Agharta
09. Chardonnay
10. Amphibian Rule
11. Amoeba
12. Cries & Whispers
Oracles Live:
06.08.16 Burg Friedland – Jenseits von Millionen Festival
25.08.16 Köln – c/o Pop Festival
17.10.16 Hannover – Lux
18.10.16 Münster – Sputnik Café
19.10.16 Hamburg – Molotow
20.10.16 Bremen – Tower
21.10.16 Berlin – Kantine Berghain
22.10.16 Dresden – Scheune (Reverberation Fest)
24.10.16 München – Kranhalle
25.10.16 Augsburg – Soho Stage
26.10.16 Weinheim – Café Central
27.10.16 Mainz – Schon Schön
28.10.16 Darmstadt – Centralstation (w/Okta Logue)
29.10.16 Bocholt – Vogelhaus