Omen

Omen – Hammer Damage (Pure Steel Records, 27.05.2016)

„Hammer Damage“ wurde ja bereits zu einem Treppenwitz der True-Metal-Gemeinde. Wie einst „Chinese Democracy“ von Guns N‘ Roses: jahrelang angekündigt (in diesem Fall acht an der Zahl), immer wieder verschoben. Jetzt erscheint das Ding doch. Aufgrund der vielleicht zu hohen Erwartungen sind Enttäuschungen in solchen Fällen meist vorprogrammiert. Das wird auch hier der Fall sein.

Schuld ist die Band Omen allerdings selbst. „Hammer Damage“ klingt nicht wie das Album einer Band, sondern wie ein Pre-Production-Demo von Mastermind Kenny Powell, über das der zurückgekehrte Kevin Goocher singt, auch wenn ihm dieses Mal die große Inspiration etwas abgeht. Vieles klingt seltsam zusammen gestückelt (der eröffnende Titeltrack, die irgendwie im Sand verlaufende Halb-Ballade „Eulogy for a Warrior“). Anderes dagegen nett und viel zu gewöhnlich („Chaco Canyon (Sun Dagger)“).

Wirklich übel ist allerdings die Produktion. Der Gitarrensound ist dünn und ohne Kraft, was ja noch zu verschmerzen wäre. Was wirklich absolut nervt, ist der furchtbar programmierte Drumcomputer. Dagegen ist ein Angelo Sasso ein echter Virtuose. Das klingt so holprig und unharmonisch, dass an sich gute Songs wie „Cry Havoc“ zur Qual werden.

Wirklich schade, da ein paar Songs zum Besten gehören was Omen seit Dekaden veröffentlicht haben. Gerade die beiden schmissigen Nummern „Knights“ und „Hellas“ laden zum ausgelassenen Fäusterecken ein. Genau das ist die Art von US-Metal, für welche man die Band gern hat. Schade, dass es nicht mehr davon zu hören gibt, so dass man die Platte wirklich nur liebgewinnen kann, wenn man ein absoluter Die-Hard-Fan des Quartetts ist!

Satz mit X: Das war wohl nix…

Omen - Hammer Damage

Trackliste:
1. Hammer Damage
2. Chaco Canyon (Sun Dagger)
3. Cry Havoc
4. Eulogy for a Warrior
5. Knights
6. Hellas
7. Caligula
8. Era of Crisis
9. A.F.U.

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