Trotz extremer Hitze ein ordentlicher Abriss beim OLGAS ROCK 2022 in Oberhausen

Am letzten Wochenende war es so weit, dass OLGAS ROCK Festival öffnete am Freitag und Samstag nach drei langen Jahren im Olga Park in Oberhausen wieder seine Pforten.

Grund genug, dass wir uns aus dem hohen Norden mit Kind, Hund und Kegel auf den Weg in den Ruhrpott gemacht haben, es leider aber aufgrund der aktuellen Ferienlage und der damit verbundenen unerhört langen Fahrtzeit nur am Samstag geschafft haben, diesem feinen Festival einen Besuch abzustatten – welcher dann aber zumindest ausgiebig erfolgte.

Auch wenn uns Teile des Freitags-Lineup entgangen ist und wir Bands wie Swiss & die Andern oder auch Ash gerne gesehen hätten, so machten wir uns am frühen Samstag-Nachmittag vom Campingplatz auf den Weg quer durchs Ruhrgebiet und hin zum OLGAS ROCK Festival 2022 – was übrigens meine erste Veranstaltung seit zweieinhalb Jahren werden sollte – musste ich doch das diesjährige Hurricane-, sowie das Jera On Air Festival wegen Corona absagen.

Dafür war aber die Ruhrpott-Redaktion von Handwritten-Mag durch Norman ebenso vor Ort – auch mit Kind und Kegel. Einen guten Eindruck hinterließen Ghostkid bei ihrem ersten OLGAS-ROCK Auftritt. Wobei Sänger Sushi Biesler hier kein Neuland betritt – war er doch mit seiner Band vorherigen Band Electric Callboy durchaus öfter im Olga-Park vertreten. Mit ihrem düsteren Sound gelang es Ghostkid durchaus die Menge, trotz des frühen Slots zu begeistern. Es folgte der Butterwegge, der mit seiner Butterbande in Oberhausen ein Heimspiel genoß – seinen Punkrock in Ruhrpott-Mundart kam daher beim Publikum gut an! Der persönliche Abschluss folgte dann durch Montreal, die sich besonders über die Oberhausener Bühne freuten – spielten sie doch zwei Jahre zuvor – durch die Corona-Maßnahme – im einen Pop-Up-Autokino auf dem Parkplatz des nahen Oberhausener Centros. Montreal bestach wie gewohnt durch viel Wortwitz und jeder Menge guter Laune. Ein toller Freitag!

Nun zurück zu den Handwritten-Nordlichtern… den kaum angekommen ging es direkt los. Noch nicht wirklich auf dem Gelände orientiert, ballerten uns schon die Sounds von Joseph Boys um die Ohren, die gerade die Hälfte ihres Gigs hinter sich und wir somit also noch die zweite Hälfte vor uns hatten. Ab dem Moment gab´s dann für uns eh kein Halten mehr – gemeinsam mit beinahe 7.000 Besucher:innen und bei brütender Hitze wurde von Bühne zu Bühne gependelt und zwischenzeitlich dank der bereitgestellten Wasserstation gegen die Dehydrierung gearbeitet, die es besonders bei den jungen Mitreisenden zu bekämpfen galt. Über Hi! Spencer und Schreng Schreng & La La (Grüße gehen von Cuxhaven an den lieben Jörkk) ging es dann mit der Kapelle Petra (geiler Auftritt übrigens… ich trällere heute immer noch den Refrain von “An irgendeinem Tag wird die Welt untergehen” vor mich hin) in Richtung The Tips, die mich an dem späten Nachmittag absolut überzeugt haben – das war großes Kino! Und selbst die Herren von Le Fly – St. Pauli Tanzmusik haben mich am Samstag gekickt, was bisher eher selten der Fall gewesen ist.

Unser Finale leiteten dann die Jungs von Itchy ein, die sich keinen besseren Augenblick für ihren Gig hätten aussuchen können – ging doch die Sonne genau in dem Moment am Horizont unter, als Sibbi gewohnt locker auf seinem Gitarrenkoffer auf der durchdrehenden Menge surfte. Schick gemacht, sowas schindet Eindruck und lässt den Moment nicht so schnell in Vergessenheit geraten.

Leider mussten wir uns dann zu den ersten Klängen des Headliners Ignite langsam auf den Weg nach Hause machen, denn besonders bei der jüngeren Handwritten-Crew war nun langsam endgültig die Luft raus – genau wie aus der Geldbörse… denn wie es nun einmal so ist, die Essens- und Getränkestände waren in ausreichender Menge vorhanden, sodass sich gut um das leibliche Wohl gekümmert wurde.

Auch hier blieb dann Norman als Handwritten-Vertretung zurück (leider ohne Kamera) und kann berichten, dass Ignite ihren Headliner-Slot doch mit extrem viel Spielfreude und unglaublicher Bühnenpräsenz ausfüllte. Insbesondere durch Neusänger Eli Santana, der nicht durch seine muskulöse und langhaarige Optik auffällt, sondern auch durch seine Stimme, seine Ansagen und Präsenz hat Ignite hier nochmals ihre Live-Qualitäten gesteigert. Der Moshpit war dementsprechend groß und durch die lange Trockenheit sehr sehr staubig – wie bei Ignite üblich teilweise mit Bassist Brett Rasmussen in der Mitte. Ein toller Gig und ein verdienter Headliner-Slot.

Entgegen kam uns da natürlich, dass das OLGAS ROCK von je her ein Umsonst & Draußen Festival ist – so konnte (neben einer Spende) eine gute Stange Geld für die Verköstigung und am Merch-Stand ausgegeben werden… ich sage mal so, an dem Tag ging in unserer Familie keiner ohne Festival-Andenken nach Hause. 😉

Da es bei einem Festival ja meistens auch ein wenig um die Künstler:innen und deren Darbietungen geht, hier abschließend noch ein paar optische Impressionen der Gigs… die Musik müsst ihr euch dann einfach dazu denken – wozu gibt`s denn schließlich Spotify oder andere Dienste?!

Auch wenn das OLGAS ROCK 2022 mein erstes war, ich werde garantiert nicht zum letzten hier gewesen sein! Die Veranstaltung war rundum gelungen und ich drücke die Daumen, dass die Veranstalter:innen trotz der überall herrschenden finanziellen Schwierigkeiten auch in Zukunft weiterhin ein solch schickes Festival auf die Beine stellen können. Meinen Segen haben sie! 🙂

Fotos: Tinus Helbing

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