„Signal“ heißt das neue Album der Hamburger Instrumental-Band OK Wait. Zwar immer noch irgendwie dem Postrock verpflichtet, geht man mit dem neuesten Werk doch ein ganzes Stück weit hinaus aus dem Klischee aus an- und abschwellenden Klangwellen und Soundtürmen, selbst wenn man mit dem Stück „Return“ durchaus noch in diesem Metier zu Werke ist.
OK Wait agieren auf „Signal“ aber wesentlich breiter. Man hat Groove, addiert zu flirrenden Klangflächen, die dem Shoegaze entlehnt sind, auch knusprige Gitarrenriffs, bedient sich auch mal an genrefremden Bereichen wie dem Doom und Black Metal, was die Ohren überrascht aufhorchen lässt. So erhält jedes Stück des rund 46-minütigen Albums seinen eigenen Charakter. Mal harsch und wild, dann wieder atmosphärisch, geradlinig nach vorne rockend oder noisig tönend. Eine Kombination aus Geknirsche und melodischer Eleganz.
Manchmal auch alles auf einmal. Denn das Trio legt Wert auf eine ausgeglichene Dynamik mit teils recht spannendem Aufbau. Das alles kumuliert im überlangen „Sirens“, welches das Album gut zusammenfasst. Ansonsten passiert viel im recht geradlinig antreibend startenden „Escape“ und dem ruhigen Ausklang „Deja Vu“, was man erst einmal für sich entdecken muss.
Die Musik auf „Signal“ lädt jedenfalls dazu ein und wenn das Label schon „for fans of Russion Circles, Deafheaven and Swans“ draufschreibt, ist doch eine weite musikalische Zielgruppe angesprochen.
Trackliste:
1. Escape
2. Letter
3. Damage
4. Return
5. Horses
6. Switch
7. Sirens
8. Mantra
9. Deja Vu