OGMH – Die Or Die [EP] (DIY, 15.10.2021)

Dem Pop nicht immer so wohl gesonnen, habe ich aber hier gerade ein Exemplar vor der Nase, das mich schon beim ersten Hören begeistert und welches mir zeigt, dass es zwischendurch immer mal Sinn macht auch über den Tellerrand zu hören.

Die vier Jungs von OGMH haben nämlich bald mit “Die Or Die” ihre neue EP am Start und “Nobody” kann behaupten, dass die letzte Zeit einfach gewesen ist. Diese Tatsache zum Anlass genommen haben sich die Schweizer zusammen gesetzt und fünf wohl klingende Songs geschrieben.

Klar strukturierte Synthie-Sound verbinden sich mit experimentellen Elementen, die auf der einen Seite Pop sind, aber auf der anderen Seite auch wunderbar in die New Wave bzw. Post-Punk Ecke passen – diese Mischung scheint es auch zu sein, welche die Musik von OGMH bzw. Sänger Alex, Schlagzeuger Sascha, dem Basser Ruben und Beat an den Synths so anders macht.

Irgendwie klingen Nummern wie “Told You” oder “You Are” so herrlich nach den 80ern, auf der anderen Seite sind sie wunderbar frisch und modern – hier haben die Vier ordentlich in der Soundkiste gekramt. So melodiös und positiv die Sounds auch sind, textlich geht das Ganze aber in eine andere, bedrohlichere Richtung… was soll man denn auch tun, wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird und man um seine Existenz kämpfen? Sich die Kugel geben?

Klar könnte man das machen, aber dann verpasst man Nummern wie “A Loser” oder “Die Or Die” – und die beiden sind schließlich ähnlich hörenswert wie die anderen Songs auf “Die Or Die”.

Wenn auf dem Beipackzettel Bands wie The Cure, Coldplay, Arcade Fire oder auch Depeche Mode als Referenzen genannt werden, dann sind diese Vergleiche zwar schon sehr gewagt und vielleicht ein wenig zu hoch bemessen – aber in Teilen liegt man mit damit gar nicht so falsch.

Ach so, nochmal kurz zum Titeltrack, der dieses kurzweilige Vergnügen gebürend abschließt… schon lange habe ich nicht mehr eine solch düstere Nummer gehört. Hier heißt es sich fest zu halten, da man ansonsten droht mit in das virtuelle schwarze Loch gezogen zu werden, welches sich über die Dauer des Songs immer mehr aufbaut.

Ich will es mal so sagen, die EP hat mich definitiv dazu motiviert bzw. animiert, dass ich mir schleunigst die beiden bisherigen Platten „OGMH“ und „Void“ anhören werde.

OGMH, ab heute habt ihr einen Fan mehr!

 

Titel:
1. Nobody
2. Told You
3. You Are
4. A Loser
5. Die Or Die

Foto: Cyrill Appert

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4.6