Düster. Wirklich düster, was das dänische Trio Offernat auf seinem Debütalbum „All Colours Retract“ eingespielt hat. Der Bandname bedeutet im Deutschen Opfernacht und es klingt ganz so, als hätten sich die Musiker ganz der eigenen Musik geopfert, in sie gestürzt. Auch wenn sie sich drehen und winden, werden die am Ende ausgezehrt zurückgelassen. Offernat erkunden die harsche Welt um sie herum, wie auch das dunkle Innere mit Einsamkeit und Isolation.
Stilistisch lassen sich die Dänen dabei nicht so recht festmachen. Die Musik von Offernat ist schwer, schleppend, unheimlich dicht und man bewegt sich jenseits üblicher Songstrukturen. Am ehesten changiert man noch zwischen den Polen Doom, Sludge und Postmetal. Dabei sind die Stücke der Band überraschend gesangslastig und man beschränkt sich trotz Songlängen zwischen 10 und 14 Minuten nicht auf das Erzeugen von hypnotischen Klangwellen.
„Inside The Fog“ stampft kräftig mit überraschend traditionellen Metalriffs los, überrollt den Hörer dann mit einem keifenden Gesangduett in bester Neurosis-Manier. In zehneinhalb Minuten lässt man nicht locker. „The Winds“ setzt dem mit fast schon Black-Metal-artigen Blast-Attacken eins drauf, hat aber auch erstmals klare, ruhige Instrumentalpassagen zu bieten, welche für ein Plus an Atmosphäre sorgen. Das ist auch dringend nötig, um den Hörer über 14 Minuten lang bei der Stange zu halten. Und das funktioniert überraschend gut.
Die beiden folgenden Stücke variieren das Gehörte nur noch ein wenig und man bleibt dem bisher gehörten recht treu, auch wenn „Harvest Return“ etwas hypnotischer ausbrummt und „Caught In Existence“ teils etwas bluesiger und psychedelischer anklingt.
Man muss sich definitiv bewusster fallen lassen, um der Musik von Offernat mit richtig viel Liebe begegnen zu können. Ein interessantes Klangerlebnis ist „All Colours Retract“ allemal.
Trackliste:
1. Inside the Fog
2. The Winds
3. Harvest Return
4. Caught in Existence