Numb – Numb (Attic Records, 01.09.2017)

Fast übersehen, aber nicht überhört. Mit etwas Verspätung präsentieren wir euch heute eine Neuerscheinung aus England. Am 1. September erschien das Debütalbum der Band Numb, welches den gleichen Namen trägt.

Numb wurde erst 2015 in Northamptonshire gegründet und entstand durch eine schon vorangegangene Kooperation zwischen Gitarrist Darren Caven-Quantrill und Bassist Barney Byron. Beide haben auch bereits in England einen gewissen Bekanntheitsgrad, einziger unbekannter ist Lee Rayner dennoch versprach man sich viel vom hochtalentierten Sänger. Als letztes schloss sich Drummer Damo Falkowski an, welcher vorher bei Deadeye spielte.

Den Sound der Band zu betiteln bzw. genauer zu beschreiben ist nahezu unmöglich. Fast in jedem Song stecken unterschiedlich interpretierte Stile. Von griffigem Rock über Punk, Industrial, Alternative, Progressive bis hin zu akustischen Einlagen mit spanischem Flair ist alles dabei. Am einfachsten ist es sich am Textstil der Band zu orientieren, denn der ist, so wie es Lee Rayner sagt, „extrem persönlich“ und das Album semi-autobiographisch aufgenommen, worauf man schließen kann, dass das Album Numb eine Art Vergangenheitsbewältigung ist. Ungewöhnlich ist zudem die Zusammensetzung des Albums, welches gerade einmal acht Songs beinhaltet, dafür sind diese, bis auf eine Ausnahme, mindestens fünf Minuten lang. Insbesondere muss man den Song „The Tears You Cry“ hervorheben, da er musikalisch in höchstem Maße überzeugt. Trotz seiner Länge von sieben Minuten und der Befürchtung das die vier Engländer hier vielleicht doch etwas über das Ziel hinaus geschossen sind ist es ein Song, den man sich immer wieder gerne anhört ohne das man sich das Ende herbeisehnt. Ähnlich ist es im Song „Everyman Deserves the Right to Choose His Own Path to Hell” welcher sich wieder mit starkem Text präsentiert, aber im Sound weit melancholischer ist im Vergleich zum restlichen Teil des Albums.

Wer auf unterhaltsame Texte steht kommt bei Numb in jedem Fall auf seine Kosten, ebenso überzeugend sind die gelungenen Einsätze der verschiedenen Musikstile, die Numb schon fast exotisch wirken lassen. Reinhören ist hier ein unbedingtes muss !

 

  1. Common Love
  2. Love of the Cartel, Pt. 2
  3. Everyman Deserves the Right to Choose His Own Path to Hell
  4. Time
  5. The Tears You Cry
  6. Love of the Cartel, Pt. 1
  7. War
  8. Burn

https://www.facebook.com/NUMB.co.uk/

4.3