Null’O’Zero – The enemy within ( ROAR! / H’art 20.11.2015)

In Griechenland läuft zwar wirtschaftlich nicht alles rund, aber die Metal(l)-Produktion lässt sich den Spass nicht verderben.  Aus Athen kommen NULL’O’ZERO und bieten fetten power/speed/progmetal. Stilistisch etwa eine Mischung aus ANNIHILATOR und SYMPHONY X. Gerade der Gesang geht stark in Richtung Russel Allen und etwas Ripper Owens, nicht das schlechteste. Die Saitenfraktion versteht ihr Handwerk und kommt mit lupenreinen Soli um die Ecke. Das ganze fett Produziert, wie es sich für eine moderne Powermetal-Platte gehört. Auch das Cover passt genretypisch zum Stil der Scheibe. NULL’O’ZERO haben sogar schon in Athen für die Metalsaurier ACCEPT eröffnet, das ist ja fast ein Ritterschlag.

Im Grunde machen NULL’O’ZERO nicht viel falsch. Es klingt genauso wie sie es sich vorstellen, aber genau da liegt mein Problem. Das ist allerdings ein Problem welches viele griechische und italienische Bands haben: null Eigenständigkeit. Es klingt immer nach den jeweiligen großen Vorbildern, wie eine Kopie. Gut gespielt, fett produziert, aber leider nicht zwingend mitreißend.

So kling auf dieser Scheibe leider jeder Song fast identisch, so dass ich nichtmal einen Anspieltip geben kann. Wie gesagt, die Jungs können wirklich spielen und live kann ich mir das richtig knallig vorstellen, allerdings für vielleicht 30 min. – dann wirds langweilig. Es fehlen einfach die Spannungsspitzen und Oha-Momente. Nichtmal eine kitschige Ballade ist drauf (das langweilige Instrumental am Schluss zähle ich mal nicht mit).

Null 0 Zero 2

Unterm Strich eine solide bis gute Powermetal-Scheibe. Etwas mehr Eigenständigkeit und Abwechslung, dann klappts auch mit dem Nachbarn.

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3.5