Die vier Franzosen von Not Scientists haben sich vier Jahre nach ihrem letzten Album “Golden Staples” nun an ihr drittes Album gemacht, welches letzten Freitag erschienen ist.
Warum ich sofort begeistert war?
Na weil “Staring at the Sun” so herrlich nach dem New Wave der frühen 80er klingt und ich mich mit zum wiederholten Mal zurück in meine Jugend gebeamt sehe.
Schon der Opener “Push” hat es in sich und lässt vermuten, dass die Herren entweder gemeinsam mit The Cure geprobt haben, oder sich in ihrer Jugend gerne selbige durch die Gehörgänge gejagt haben.
Das die Folgenummer “Like Gods We Feast” hier in ähnlichen Gewässern unterwegs ist, das stört weniger als dass es mir ein permanentes Beinzucken einbringt und ich mir schon lebhaft vorstelle, wie mein Sohn sich köstlich amüsieren wird, wenn ich bei einem Live-Gig der Band wieder einmal wie ein tolpatischiger Tanzbär das geschundene Tanzbein schwinge und mich selbst behäbig in Bewegung setze.
Aber Schwamm drüber, man blamiert sich immer so, wie man es am besten kann.
Und bevor ich einen “Heart Attack” bekommen, da lasse ich es mit “Why Do You Do This to Me” lieber ein weniger entspannter zugehen – bevor es von Synthies getragen bei “Rattlesnake” noch einmal richtig Wumms macht. Hier zeigen die Herren Not Scientists ihre Vorliebe für den guten alten Punkrock, mit Speed und Druck – genau so wie es sich gehört!
Insgesamt pendeln sie sich dann irgendwo zwischen Devo, Killing Joke, The Cure und anderen Größen der guten alten New Wave-Ära ein, was bei mir persönlich für einen guten Schwung Begeisterung sorgt. Gerne begleite ich die Franzosen noch ein Stück auf ihrem Weg durch die Einsamkeit des Seins, denn genau darüber referieren sie in ihre elf Nummern… irgendwo im Nirgendwo, zwischen Isolation und einem durchaus gestörtem Geisteszustand.
Titel:
1. Push
2. Like Gods We Feast
3. Heart Attack
4. Why Do You Do This to Me
5. Rattlesnake
6. Standing at the Edge
7. Secrets
8. ÷8×5
9. Downfall
10. Staring at the Sun
11. Listen Up
Foto: Not Scientists