Norna – s:t (Pelagic Records, 30.08.2024)

Das Debütalbum des Trios Norna vor zwei Jahren war keine Eintagsfliege. Jetzt steht man mit einem Nachfolger vor der Tür, der ganz selbstbewusst den Namen der Band trägt, welche aus dem von Breach und The Old Wind bekannten Schweden Tomas Liljedahl sowie den beiden Schweizer Instrumentalisten Christophe Macquat und Marc Theurillat der Band Ølten besteht.

Musikalisch, wie bei dieser „Vorbildung“ nicht anders zu erwarten, pflegt man eine ziemlich grobe Keule, die man irgendwo zwischen Doom und Sludge Metal verorten würde. Dabei musizieren Norna jenseits üblicher Songstrukturen und hat es auch nicht nötig auf komplexe Riffs zu setzen. Man fabriziert eine niederschmetternde Lärmwand, die von Wiederholungen lebt, um damit einen hypnotischen Strudel zu erzeugen. So eine Art apokalyptische Klagelieder, Mantras für den Untergang.

Wenn man einmal ein Riff gefunden hat, zieht man das auch bis zum Ende der nicht selten überlangen Stücke ohne Rücksicht auf Verluste durch, während Liljedahl seine Weisen über Dinge, die die Menschheit lieber im Schatten versteckt haben möchte, schamlos herausschreit. Aufgepeppt werden die ziemlich heavy Klangschleifen von unterschwelligen Ambient-Sounds, manipulierten Samples und Verzerrungen, die einen erst Recht in den dunklen Abgrund hinunterziehen.

Nein, Schönklang ist das definitiv nicht. Man muss sich daran fallenlassen mögen, dann haben Stücke wie das knackigere angelegte, dafür besonders intensive „Ghost“ oder das tief gehende „For Fear Of Coming“ durchaus ihren Reiz. Ich weiß, Wiederholung ist Teil des Soundkonzepts von Norna. Aber trotzdem nutzen sich die in einen gewissen Gleichklang verfallenden Stücke im Lauf der rund 41 Minuten doch ab, was eine höhere Wertung verwehrt, was aber nicht heißt, dass die Band nicht faszinieren könnte.

 

Trackliste:
1. Samsara
2. For Fear of Coming
3. Ghost
4. Shine By It’s Own Light
5. Shadow Works
6. The Sleep

 

 

Photo-Credit: Hugues de Castillo

 

3.3