No Light – Gemini (Indisciplinarian, 25.11.2016)

Mit einer Vier-Song-EP haben die Dänen No Light im August erst debütiert und schon folgt mit „Gemini“ der nächste Streich. Zehn neue Songs in 34 Minuten. Zehn Songs voller lässigem Alternative Rock, der eine Brücke in eine Zeit schlägt, in der Bands wie Hüsker Dü, Dinosaur Jr. und R.E.M. noch mit jugendlicher Frische eine Alternative zum Mainstream-Rock boten.

Irgendwie komplett aus der Zeit gefallen, irgendwie ziemlich gut. Die Gitarren meist unverzerrt, aber nicht weniger bissig im Anschlag, die Songs straight und nicht selten zackig nach vorne polternd. Eingängige Hooks werden ins Rund geworfen, so dass man es mit unterhaltsamen Nummern zu tun hat, die einem entweder auf Anhieb gefallen oder die man einfach langweilig findet. Rockmusik ohne jegliches Dicke-Hose-Ding oder übertriebenen Gesten. Das lassen wir uns hier gefallen.

Dass die ganz großen Melodien definitiv andere Bands schreiben? Geschenkt, wenn treibende Songs wie „I.R.W.M.A.M.W.T.O.“, „Dead & Gone“ oder „The Greatest Man Who Ever Lived“ dabei heraus kommen. Dynamische Rocksongs voller unterschwelliger Power und nur so eingängig wie es gerade sein muss, um nicht zu beliebig zu klingen.

Überwiegend geben sich No Light ziemlich beschwingt. Nur „Born To Ride“ setzt auf eine etwas melancholischere, atmosphärischere Richtung. Abwechslung wird also nicht gerade groß geschrieben, was aber in der Kürze der Zeit überhaupt kein Ding ist. Denn „Gemini“ reißt mit, klingt aufwühlend.

Gutes Ding!

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Trackliste:
1. You
2. I.R.W.M.A.M.W.T.O.
3. Waltz
4. Dead & Gone
5. Born To Ride
6. Night Bells
7. Silver Platter
8. The Greatest Man Who Ever Lived
9. Broker
10. Last Forever

4.3