InsideOut bzw. Century Media begannen dieses Jahr damit das Schaffen des schwedischen Musikers Dan Swanö wiederzuveröffentlichen. Und zwar ganz konkret nicht mehr erhältliche Werke von Nightingale bzw. Edge Of Sanity.
Nun hat man sich das fünfte Album von Nightingale aus dem Jahr 2004 vorgenommen. Wo jene einst als vom Gothic beeinflusstes Soloprojekt von Dan Swanö starteten, entwickelte es sich immer mehr zum Baby mit seinem Bruder Dag, das sich verstärkt dem Hardrock zuwandte. Mit „Invisible“ wurde diese Wandlung endgültig vollzogen.
Ziemlich spiellaunig legt man zehn Songs vor, die mit treibenden Gitarrenriffs und feinen Refrains geradezu um sich werfen, aber alles andere als platt wirken. Dass die Wurzeln den Musik in den Siebzigern liegen hört man immer wieder, besonders stark im etwas an Deep Purple erinnernden „A Raincheck On My Demise“. Das war vor 20 Jahren vor dem großen Retro-Boom ziemlich uncool, wirkt aber auch heute noch ziemlich zeitlos. Besonders, da Nightingale ein gutes Händchen für Melodien an den Tag legen und Dan Swanö auch als richtiger Sänger mit seiner warmen Stimme gefällt. Ein bisschen nordische Melancholie und hin und wieder dezente progressive Wendungen sorgen für etwas Salz in der Suppe.
Gerade die erste Hälfte von „Invisible“ reißt mit Songs wie dem packenden Opener „Still Alive“, dem sämigen „Atlantis Rising“ oder auch dem flott nach vorne gehenden „Misery“ ziemlich mit. In der zweiten Hälfte denkt man etwas mehr um die Ecke und beschließt das Album mit der dezent epischen Power-Ballade „Stalingrad“. Gutes Album, das auch heute noch gefällt.
Wer etwas tiefer in die Entstehung der Platte tauchen möchte, kann das mit den anfügten Bonus-Tracks und der zweiten, beigelegten CD tun. Hier findet sich eine ganze Ladung an Demo- und Vorproduktionsaufnahmen. Die frühesten Ideen der Songs gehen sogar bis ins Jahr 1982 (!) zurück. Gesungen wurde damals noch auf Schwedisch. Eine Art Geschichtsunterricht für Fans. Daneben darf man das Remaster des Albums nicht vergessen zu erwähnen. Jenes war recht behutsam und man hat „Invisible“ eine vorsichtige Runderneuerung verpasst. Das alleine ist aber wohl kein Grund erneut zuzugreifen.
Eine Wiederentdeckung lohnt sich aber trotzdem!
CD1: 2024 Remaster
1. Still Alive
2. Invisible
3. A Raincheck on My Demise
4. Atlantis Rising
5. To the End
6. Misery
7. The Wake
8. One of the Lonely Ones
9. Worlds Apart
10. Stalingrad
11. Still Alive (Demo 2004)
12. Gimme Something More (Demo 2004)
13. Always Tryin to do It for Free (Demo 2004)
14. Atlantis Rising (Demo 2004)
15. The Bitter One (Demo 2004)
16. Mr. Ray (Demo 2004)
17. I Can See the Darkness (Demo 2004)
18. The Tunnel (Demo 2004)
CD2:
1. Stalingrad (Demo 2004)
2. Nya hus, tranga tankar (Demo 1990)
3. I tunnelns fardriktning (Demo 1982)
4. Atlantis Rising (Demo 1999)
5. Still Alive (Pre-production 2004)
6. Invisible (Pre-production 2004)
7. A Raincheck on my Demise (Pre-production 2004)
8. To the End (Pre-production 2004)
9. Misery (Pre-production 2004)
10. The Wake (Pre-production 2004)
11. One of the Lonely Ones (Pre-production 2004)
12. Worlds Apart (Pre-production 2004)