Nightingale – Alive Again: The Breathing Shadow Part IV [Re-Issue] (InsideOut Music, 28.02.2025)

Die Reihe der Wiederveröffentlichungen aus dem Hause Dan Swanö gehen munter weiter. In loser und nicht chronologischer Reihenfolge kommen die alten Werke von Edge Of Sanity und Nightingale in überarbeiteter Form wieder auf den Markt. Erstere unter dem Banner von Century Media, letztere bei InsideOut Music.

Hier haben wir das vierte Album von Nightingale aus dem Jahr 2003 vorliegen. Dieses Bandprojekt von Dan Swanö und seinem Bruder Dag widmet sich auch hier melodischem Hardrock mit einer dezenten Prog-Schlagseite. So ist „Alive Again“ ein ziemlich melodisches Werk, das den Rockfaktor aber auch nicht missen lässt, obwohl es mit dem ruhigen Intro „Recollections“ noch recht verhalten startet. Doch der Song „Shadowman“ weist dann den Weg, den es mit den nächsten acht Stücken weitergeht: Rock mit eingängigen Melodien, angenehm kraftvoll und spielerisch interessant eingetütet.

Eine gewisse Retro-Schlagseite kann man zudem mit dem immer wieder aufblitzenden Orgeleinsatz nicht leugnen. Das war vor dem großen Retrorock-Boom hoffnungslos veraltet, gefällt aber mit seiner angenehmen Wärme. Die Melodieführung in Tracks, wie zum Beispiel „Falling“, ist durchaus elegant. Wenn Nightingale aber mal etwas kräftiger aufstampfen („State Of Shock“) hat das auch was. Doch die Stärke der Band liegt da nicht. Nostalgisch wirkende Songs wie „The Glory Days“ oder das gleichermaßen filigrane wie groovende „Forever And Never“ sind da schon stärker.

Mittelpunkt des Albums ist allerdings das überlange „Eternal“, bei dem Nightingale ihren Prog-Einflüssen freien Lauf lassen. Im Bonusmaterial auf CD2 findet man sogar eine Liveversion in schwedischer Sprache aus den frühen 80ern. Da sieht man mal, wie lange Dan Swanö mit dieser Idee schwanger ging, bis sie endgültig auf einen Tonträger gebannt wurde.

Insgesamt kein schlechtes Album, auch wenn der Nachfolger „Invisible“ ein Stück stärker mitriss. Abgerundet wird das gute Stück von einer Ladung an Bonus-Material. Das sind zum großen Teil Demo-Version und Liveaufnahmen der Albumtracks. Hier kann man sich ein Bild machen, wie sich die Songs entwickelten und wie sie später auf der Bühne rüberkamen. Die Livetracks haben allerdings meist einen ziemlichen Bootleg-Charaker und sind, im Gegensatz zu dem behutsamen Remastering des Studiomaterials, alles andere als tontechnische Highlights. Aber als Dreingabe zu diesem für den Künstler wohl wichtigen Album passt das auch.

 

CD1: Remaster 2024
1. Recollections
2. Shadowman
3. The Glory Days
4. Falling
5. Into the Light
6. Eternal
7. State of Shock
8. The One
9. Shadowland Serenade
10. Forever and Never
11. World Down Under (Demo 2002)
12. I Can Fly (Demo 2002)
13. Eternal (Demo 2002)
14. Shadowland Serenade (Demo 2002)

CD2: Bonus
1. Fireheart (Demo 2002)
2. The Blame (Demo 2002)
3. Turning (Demo 2002)
4. Eternal (First Demo 2000)
5. I Can See the Darkness (Demo 2001)
6. Shadowplay (Demo 2002)
7. Falling (Alt. Mix 2002)
8. State of Shock (Alt. Mix 2002)
9. Shadowland Serenade (Live in Baarlo 2012)
10. Eternal (Live in Krefeld 2005)
11. Shadowman (Live in Bengtsfors 2003)
12. The Glory Days (Live in Kilafors 2009)
13. Falling (Live in Nicosia 2003)
14. Forever and Never (Live in Martohell 2007)
15. Ett Blandande Sken (Live in Finspang 1982)
16. Antarktis (Demo 2000)