Nanowar Of Steel – Stairway To Valhalla (DIY, 09.11.2018)

Achtung, „Stairway To Valhalla“ ist keinesfalls etwas für Leute, die zum Lachen in den Keller gehen! Denn Nanowar of Steel sind eine reinrassige Comedy-Metalband. Aber nicht so etwas wie die italienische Version von J.B.O. Das Quintett spielt nämlich nur eigene Lieder, auch wenn man immer wieder erheiternde bekannte Melodien einstreut. Die Texte sind lustig bis hochgradig blödsinnig. Allerdings muss man zugeben, dass so mancher ernst gemeinter Song der großen Vorbilder aus der „Schwerter & Drachen-Ecke“ auch nicht viel gehaltvoller ist. Also, klassischer Fall von „der Szene schön den Spiegel vorgehalten“?

Sind Nanowar auch als reine Blödelband gestartet, ist es schon erstaunlich, welche musikalische Klasse hier doch geboten wird. „Stairway To Valhalla“ ist fett und professionell produziert und hat zahlreiche Songs an Bord, die einfach ziemlich gut sind.

Dabei wildert man genüsslich im schnittigen 80er-Hardrock („Uranus“), im übertrieben neoklassischen Powermetal á la Rhapsody („Tooth Fairy“, „Barbie, MILF Princess Of The Twilight“) oder Blind Guardian („The Quest For Carrefour“), gibt den thrashigen Painkiller („Heavy Metal Kibbles“), lässt die Axt auch mal etwas moderner schwingen („Call Of Cthulhu“) oder kreuzt die Fäuste natürlich wie die Namenspatrone Manowar („In The Sky“. „Hail To Liechtenstein“). Dazwischen noch ein bisschen Samba und Disco-Sound und fertig ist die knallbunte Wundertüte.

Musikalisch und gesanglich geht da echt einiges. In den Nummern findet man natürlich immer wieder absoluten Mumpitz, aber mittlerweile versteht die Band wirklich ihr Handwerk und erörtert nebenbei nicht nur existentielle Fragen wie „Was ist der Hauptgrund von Hyper-Inflation?“, „Was passiert, wenn man eine französische, mittelalterlich Statue über Tinder datet?“ oder „Wer ist der Liebhaber von David Hasselhoff?“ – nein, nebenbei erklärt die Truppe auch wie sich Pink Floyd gespielt von Akkuschraubern anhört oder wie ein Dream-Theater-Song wirklich entsteht. Die Antwort ist überraschend!

Der Promotext preist das Ding als das „möglicherweise bestes Happy-Metal-Album aller Zeiten“. Klar, augenzwinkernd. Aber „Stairway To Valhalla“ ist (überraschenderweise) wirklich nicht von schlechten Eltern!

 

Trackliste:
1. Declination (Intro)
2. Barbie, MILF Princess Of The Twilight
3. The Call Of Cthulhu
4. Heavy Metal Kibbles
5. Il Maestro Myagi Di Pino (Interlude)
6. L’Opelatole Ecologico
7. Images And Swords (Interlude)
8. In The Sky
9. …And Then I Noticed That She Was A Gargoyle
10. Tooth Fairy
11. Vegan Velociraptor
12. Another Drill In The Wall (Interlude)
13. Ironmonger (The Copier Of The Seven Keys)
14. Bum Voyage (Interlude)
15. Uranus
16. The Crown And The Onion Ring (Interlude)
17. The Quest For Carrefour
18. Hail To Liechtenstein

 

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