Die rumänische Band Multumult wurde 2015 gegründet und veröffentlicht mit „Oriental Mirror“ nach vier Studioalben nun ihr erstes Livealbum. Die kompletten zwölf Stück mit einer Laufzeit von 75 Minuten wurden jedoch bereits kurz nach ihrer Gründung am 14.8.2016 in Bukarest aufgenommen.
Die Band verknüpft mit ihrer Musik osteuropäische Folklore mit Weltmusik und auch elektronischen Sounds. Dabei setzt sie damals wie heute in erster Linie Flöten, Perkussionen, Gitarre, Livesamples, Elektronik und Gesang ein und musiziert ähnlich wie z.B. Siróm.
Das Livealbum enthält wie gesagt zwei Stücke, jedoch wirkt das Ganze wie ein einziger Song, den sie bei dem Auftritt improvisiert hat. Das wiederum wird leider ein wenig durch das Mastering zerstört, da einzelne Parts ausgeblendet, nur um dann an gleicher Stelle wieder eingeblendet zu werden. Das ist ein wenig schade, denn dadurch geht der Flow des Albums ein wenig verloren. Auch bietet das Livealbum einen Livesound – das heißt man hört, das die Musik an einem Stück aufgenommen wurde und nicht anschließend groß nachbearbeitet wurde. Deshalb hat hier ein weniger klares Klangbild als man von den Studioaufnahmen der Band gewöhnt ist, was durch die Spielfreude des Quartetts wieder ausgeglichen wird. Livecharakter im Sinne von Zuschauern und Applaus gibt es jedoch nicht.
Wie beschreibt man nun das hier präsentierte? Siróm sind tatsächlich eine gute Vergleichsband, wenn auch diese zumindest auf ihrem letzten Album wesentlich psychedlisch-rockiger waren. Bei Multimult steht der Folk und auch der Gesang (der zumeist Lautgesang ist) klar im Vordergrund. Diese Liveaufnahme bietet einen waren Trip durch schräge, verrückte Folkwelten Osteuropas mit einer Menge psychedelischem Sound, kontemporären Klängen und natürlich auch jazzigen Elementen.
Neben den Osteuropa-Folk hört man auch viele orientalische Klänge. Stets präsente, jedoch dezent im Hintergrund arbeitende Perkussion und neben den führenden Instrumenten einen dauerhaften instrumentalen Klangteppich in einer Mischung aus Fragilität und großem Klangteppich.
„Oriental Mirror” bietet einen guten Einblick in die Anfangsphase der in Berlin ansässigen Band, ist aber auch als Einstiegsalbum in die multikulturelle Welt von Multumult gut geeignet.
- Unu
- Doi
- Drei
- Patru
- Bes
- Alti
- Sieben
- Opt
- Neun
- On
- Unşpe
- Shards (Alin Zăbrăuțeanu Rework)
https://www.multumult.ro/home
https://lollipoppeshoppe.bandcamp.com/album/oriental-mirrors-oglinzi-orientale