Motionsick – The Inner Side (Rasselbande Records, 10.02.2023)

Hier ein wenig Grunge, dort eine Prise Punkrock… und das Ganze schön verpackt in einem alternativen Gewand – genau da bewegen sich die Innsbrucker von Motionsick, deren Album “The Inner Side” morgen veröffentlicht wird.

Als ich vor einiger Zeit eher zufällig auf das Video zu “Salvation” stieß, da hatte ich direkt Gefallen an den vier Österreichern gefunden, die durch ihre druckvolle Art und wuchtige Düsternis überzeugt.

Eine starke Nummer zieht die nächste mit sich und begleitet uns ein gutes Stück auf dem Weg zur Apokalpypse, die unausweichlich vor uns steht, deren konkreter Zeitpunkt aber noch nicht fest zu stehen mag. Das Debüt-Album von Motionsick erzählt gleichzeitig eine fortlaufende Geschichte, nämlich die eines geschundenen und dem Untergang geweihten Protagonisten, der vor lauter Selbstzweifel und innerer Zerrissenheit kaum noch einen klaren Gedanken fassen kann.

Tief in Depressionen gefangen gilt es die eigenen Dämonen zu bezwingen, aber auch gleichzeitig noch genügend Luft zum Atmen zu behalten – ein oft hoffnungs- und auswegloses Unterfangen, doch wenn von Außen keine Hilfe mehr zu erwarten ist, dann muss man im Inneren für Abhilfe sorgen.

Die Scheibe ist gleichzeitig Zerstörung und Untergang, auf der anderen Seite aber auch ein musikalisch unterhaltsames Experiment zwischen den einzelnen Genres – der im Post-Hardcore beheimatet Gesang tut seinen Teil dazu bei, dass “The Inner Side” sich in meinem Gehirn festsetzt wie eine schädlicher Parasit.

Die von mir gerne bemühten Vergleiche zu anderen Bands spare ich mir dieses Mal, da mir erstens (bis auf “Sick“, wo die Deftones gut und gerne Pate hätten stehen können) durch die Vielseitigkeit der Songs keine feste Zuordnung gelingt, man aber zweitens auch nicht immer alles in Schubladen stecken muss.

Meine persönlichen Highlights zeigen sich mit bereits genanntem “Sick“, dem nicht minder eindrucksvollen “Parasite” und “Apnea“, dass dem selbstbenannten Grunge ein gutes Stück näher kommt und erneut auf die Vielseitigkeit der Jungs hinweist.

Als Fazit lasse ich gerne eine gehobenen Daumen stehen, denn Motionsick bringen mit ihrem Debüt neuen Wind in die Szene und ich gehe davon aus bzw. freue mich, in Zukunft noch so einiges mehr von den Österreichern zu hören!

 

Titel:
1. Salvation
2. Empty Voice
3. Locked
4. Apnea
5. Sick
6. Slug
7. The Shed
8. Alteracion
9. Sisyphus
10. Mythomaniac
11. AIDEM
12. Encrypted
13. Parasite
14. Epilogue

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3.7