Und wieder stehen japanischen Meister des Laut-Leisen mit einem neuen Album auf der Matte. Die Konstellation der Mitwirkenden (inklusive Toningenieur Steve Albini) ist dieselbe wie auf dem vor zwei Jahren veröffentlichten Vorgänger „Nowhere Now Here“. Und die Musik? Natürlich auch!
Wo Mono draufsteht, ist auch im Jahre 2021 zu 100 % Mono drin. „Klangflächen, so weit das Ohr reicht, emotionale Berg- und Talfahrten, minutenlange Spannungsbögen, jede Menge Reverb und verwaschene, gefilterte Verzerrungen“ – so brachte es Kollege Björn in seinem Review zum letzten Album knackig und sehr treffend auf den Punkt. Mono verstehen es einfach, auch mit einfachsten Mitteln eine unheimliche Spannung zu generieren.
Dabei badet man – wie so viele andere Genrekollegen auch – tief in melancholischen Klanggewässern, aber komplett ohne in allzu düstere Untiefen einzutauchen. Was an Mono seit jeher fasziniert, ist der unkitschige bis positive schwingende Schönklang, den die Musik des Quartetts stets in sich trägt. Auch auf „Pilgrimage Of The Soul“ dürfen neben satten bis bombastischen Gitarren-Klangwällen auch wieder symphonische Klänge nicht fehlen. Wie zum Beispiel bei „Innocence“ oder dem abschließenden „And Eternity In An Hour“.
Kleine Details wie die kindliche Glockenspiel-Melodie im überlangen Epos „Hold Infinity In The Palm Of Your Hand“, den lebhaften Gitarrenakkorden in „To See A World“ oder den sanften Bläsertönen in „Heaven In A Wild Flower“ laden zum Entdecken ein. Dabei ist es ganz egal, ob eine Nummer nur kompakte vier Minuten oder gleich zwölf dauert. Die Band schafft es durchgehend auf traumwandlerische Art und Weise das Interesse des Hörers zu wecken.
Hat man etwas anderes erwartet? Auch das neueste Mono-Album ist wieder ein hervorragendes Stück Postrock-Klangkunst geworden. Erwartungen erfüllt, Redakteur begeistert – wunderbar!
Trackliste:
1. Riptide
2. Imperfect Things
3. Heaven in a Wild Flower
4. To See a World
5. Innocence
6. The Auguries
7. Hold Infinity in the Palm of Your Hand
8. And Eternity in an Hour