Metalliance Volume 3 (Hands Of Blue Records, 10.04.2020)

Seit über 20 Jahren ist das Webzine powermetal.de eine klasse Anlaufstelle für Fans harter Sounds jeglicher Coleur. Für diesen Durchhaltewillen erst einmal: großen Respekt! 2015 rief man die „Metalliance“-Samplerreihe ins Leben. Eine zweite Ausgabe folgte ein Jahr später. Nach einer kreativen Pause, in der man sich auf das „Kerngeschäft“ konzentrierte, folgte jetzt endlich Teil 3.

Das Konzept ist nach wie vor dasselbe: Die Redakteure wählten seltene und besondere bis exklusive Schmankerl von mehr oder weniger bekannten Szeneacts sowie hoffungsvollen Underground-Acts bzw. Newcomern aus und packten sie zusammen auf eine zum günstigen Preis angebotene CD, die man selbst über den eigenen Webshop vertreibt. Insgesamt eine ziemlich liebevolle Sache. Der Silberscheibe liegen ausführliche Liner-Notes zu den einzelnen Songs bei.

Und auch diese dritte Ausgabe ist wieder ziemlich interessant und abwechslungsreich geworden. Eher im traditionellen Metier beheimatet, durchschreitet man doch eine ansehnliche Bandbreite. Elf Stücke in rund 54 Minuten sind es geworden.

Los geht’s standesgemäß mit einer Ladung Bay Area, der Truppe My Victim, welche einen bisher unveröffentlichten Track bietet. Das i-Tüpfelchen ist dabei Gastsänger Mark Osegueda von Death Angel. Wer an diesen zackigen Sounds einen Narren gefressen hat, könnte bei der technerisierten Thrash-Variante von Dark Arena weitermachen, die Appetit auf ihr kommendes Album machen, welches ihrem mittlerweile verstorbenen Bandgründer gewidmet ist. Oder auch mit „Final Fall“ von Goblins Blade, der neuen Band von Jörg M. Knittel (Sacred Steel, Dawn Of Winter, My Darkest Hate), welche heiß geschmiedeten Stahl in bester US-Powermetal-Manier bietet.

Wenn wir schon beim US Metal sind, können wir auch über das Lethal-Cover von Tomorrow’s Outlook sprechen. Dem norwegischen Prog-Projekt stand niemand geringeres als Riot-V-Sänger Todd Michael Hall am Mikro zur Seite, welche die demomäßige Nummer gesanglich ziemlich glänzen lässt. Mit Jag Panzer steht auch eine ziemliche Legende auf der Trackliste. Jene stellt ihre Coverversion von „The Wreck Of Edmund Fitzgerald“ (Gordon Lightfoot) zur Verfügung, welche bisher nur auf einer gesuchten Single erschien. Mit Watchtower-Gitarrist Ron Jarzombek bekommt man einen weiteren klangvollen Namen serviert. Wie zu erwarten, wirft dieser mit einer wilden, instrumentalen Gitarrenabfahrt um sich.

Auch das Heavy-Rock-lastige „Walk Away“ der Amis Power Theory verbreitet internationales Flair. Ein besonderes Augenmerk legt man aber auf einheimische Acts. Besonders hervor stechen dabei die deutschsprachigen Doomer B.S.T., welche mit dem überlangen „Bereit“ beeindrucken. Beim Rest wagt man einen Blick in den Süden, jeweils nach Baden-Württemberg. Da wären zum einen die etwas unauffälligen Traditionalisten Avian, daneben Infinity’s Call, die bei ihrem straighten Hardrock-Song „Lost“ den geschätzten Paul Sabu als Gastsänger begrüßen konnten. Und last, but not least: Mission In Black geben ihre gleichnamige Bandhymne zum Besten, auf welcher erstmals ihre aktuelle Sängerin Steffi Stuber auf einem Tonträger zu hören ist, welche unlängst die Jury von “The Voice Of Germany” beeindruckte.

Alles in allem also eine spannende Sache. Ein paar Euro zu investieren lohnt sich auf jeden Fall. Und falls noch nicht geschehen, bekommt man für 20,- € sogar alle drei Teile auf einmal nach Hause geschickt!

 

Trackliste:
1. My Victim – The Wraith
2. Power Theory – Walk Away
3. B.S.T. – Bereit
4. Mission In Black – Mission In Black
5. Jag Panzer – The Wreck Of Edmund Fitzgerald
6. Dark Arena – Annunaki Arise
7. Infinity’s Call – Lost
8. Goblins Blade – Final Fall
9. Avian – Decision Of The Apocalypse
10. Tomorrow’s Outlook – Immune
11. Ron Jarzombek – Beyond Life And Cosmic Kinetics

 

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