Metalian – Vortex (High Roller Records, 12.07.2019)

In schöner Regelmäßigkeit haut das kanadische Quintett Metalian mittlerweile seine Platten raus. Am besten standesgemäß auf Vinyl. Schließlich spielt man einen recht altmodischen Sound, der hier richtig zur Geltung kommt. Klassischer Heavy Metal mit Hang zum Speed und eindeutiger Inspiration einer gewissen britischen Metal-Legende. Denn wie gibt Bandkopf Ian Wilson selbst zu: „If you like Priest, then you’ll like us”. Und damit wäre eigentlich auch schon (fast) alles gesagt.

Aber halt, ein paar Worte möchte ich schon noch zu der Band verlieren. Denn Metalian klingen herrlich ungehobelt und frisch. Davon konnte ich mich vor drei Jahren auf dem Keep It True selbst live überzeugen. Und von der Frische hat die Band weiter nichts eingebüßt. Die Songs sind kurz und knackig, aber nicht zu billig, sondern ordentlich gespielt. Der Gesang klingt teilweise wie ein junger, wilder Rob Halford. Allerdings schwingt etwas leicht angenehm Irres mit, so dass man nicht gleich von einem Plagiat sprechen kann.

Am besten sind Metalian dabei immer dann, wenn sie es ordentlich krachen lassen, wie beim kernigen „The Sirens Wail“, „Vortex“ oder „Liquid Fire“. Aber auch lässig im Midtempo kann man es („Full Throttle“, „Land Of The Brave“). Der Hit „Broke Down“ wirkt ein wenig wie die 80er-Hardrock-Priest. Noch etwas melodischer lässt man es anfangs mit „No Home“ angehen. Das klingt zuerst etwas nach den Glam-Rockern Sweet, die zweite Hälfte fadet dann mit verspielten Sologitarren aus.

Ein leider etwas unausgegorener Abschluss der Platte. Mit einer halben Stunde ist sie nicht besonders lang. Aber das waren die anderen Veröffentlichungen der Band auch nie. Für einen Snack zwischendurch reicht das aber allemal.

Metalian machen dem Oldschooler Laune. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Trackliste:
1. Prologue
2. The Sirens Wail
3. Full Throttle
4. Vortex
5. Land of the Brave
6. Liquid Fire
7. Broke Down
8. No Home

 

3.8