Messa – Close (Svart Records, 11.03.2022)

Warum düstere Musik nicht mal etwas anders denken? Warum zum Thema Doom immer in die üblichen Schemas und Klangvorstellungen verfallen? Das dachten sich wohl die ItalienerInnen von Messa und legten bisher zwei unkonventionell klingende Alben vor. Ihr letztes, 2018 veröffentlichtes, „Feast For Water“ konnte nachhaltig begeistern. „Close“ führt diese Linie geradlinig weiter.

Wem bei Doom nur schwerfällig vor sich hin stapfende Musik mit eintönig ausgewalzten Riffs in einfällt, kommt bei Messa nicht weit. Davon bleibt bei der Band nur noch die Atmosphäre. Die ist auch nach wie vor schwer, den dunklen Teilen der Seele zugeneigt. Die Gitarrenriffs sind nicht selten dissonant gespielt und würden auch so mancher Noise-Band gut zu Gesicht stehen.

Manchmal klingen Messa glatt als würde ne Bluesband Pink-Floyd-Coverversionen im Metal-Format spielen wollen. Jazzige Saxophon-Einschübe („Orphalese“) sind dabei genauso an der Tagesordnung wie auch mal ne orientalische Note in der Melodieführung („Pilgrim“). Auch ja, und einen komplett überraschende Blastbeats („Leffotrak“).

Und über allem schwebt die betörende, einnehmende Stimme von Sara Bianchin. Sie hält die überlangen, abwechslungsreichen Stücke zusammen, die in Sachen Songwriting genauso verwinkelte Wege gehen, wie in Sachen Sound.

Es gibt auf jeden Fall einiges zu entdecken auf „Close“, diesem spannenden Album. Einzigartige Band!

 

Trackliste:
1. Suspended
2. Dark Horse
3. Orphalese
4. Rubedo
5. Hollow
6. Pilgrim
7. 0=2
8. If You Want Her To Be Taken
9. Leffotrak
10. Serving Him

 

 

Photo-Credit: Federico Floriani
4.2