The Marcus King Band – Carolina Confessions (Fantasy/Universal Music, 05.10.2018)

Marcus King ist schon ein talentierter Typ. 22 Jahre jung, singt aber selbstsicher wie ein altgedienter Recke, ein spitzen Gitarrist und feiner Songwriter. Mit seiner gleichnamigen Band veröffentlicht er bereits sein drittes Album. Und abermals gibt es feinen bluesigen Rock der alten Schule. Dieses Mal sogar noch einer größeren Portion Soul – in Sachen Sound und in Sachen Gesang. Stimmlich erinnert King nach wie vor etwas an Warren Haynes (Gov’t Mule). Auch sonst bewegen sich beiden in einem ähnlichen Metier.

„Carolina Confessions“ enthält zehn neue, selbst geschriebene Songs voller Lässigkeit und Groove, Emotionen und Leidenschaft. Die Musikalität der Marcus King Band ist äußerst groß und es greift stets harmonisch ein Rädchen ins andere. Besonders fein sind neben dem Gitarrensound immer wieder die Bläsersätze, welche dem Ganzen ein schön warmes Oldschool-Feeling geben. Man könnte die Musik auf dieser Platte schon fast als „Soul-Rock“ beschreiben.

King beschäftigt sich dieses Mal auch mit den bedeutungsvollen Themen des Lebens: Absolution, Schuld, Heimkehr, Sehnsucht oder Liebe. Dementsprechend melancholisch eingefärbt klingen die Songs auch immer wieder. Trotzdem ist das Album eines zum Genießen. Die Band groovt sich mit dem ersten Song „Where I’m Headed“ erst mal lässig ein, bevor es mit dem Titeltrack erstmal etwas düsterer wird. Warme Harmonien sorgen allerdings für Ohrenschmeichler. „Homesick“ gibt sich leicht jazzy, genauso wie „How Long“. „Confessions“ verbreitet rauchigen Blues-Club-Sopund und das abschließende „Welcome ’Round Here“ überrascht mit knackig-derbem Rockeinwürfen.

Auch dazwischen gibt noch genug Weiteres zu Entdecken. Die Platte hat einen durchgehend angenehmen Fluss und die 49 Minuten vergehen fast wie im Flug. Die Songs wurden im Studio fein arrangiert, aber man merkt, dass sie so angelegt sind, dass sie in der Livesituation zu ausgedehnten Jams einladen. Sollte man sich vielleicht man anschauen.

Bis dahin ist „Carolina Confessions“ aber schon mal ‘ne schöne Sache eines Musikers, von dem man sicherlich noch so einiges erwarten kann!

 

Trackliste:
1. Where I’m Headed
2. Carolina Confessions
3. Homesick
4. 8 A.M.
5. How Long
6. Autumn Rains
7. Confessions
8. Side Door
9. Remember
10. Welcome ‘Round Here

 

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