Marc O'Reilly

Marc O’Reilly – Morality Mortality (Virgin Records, 28.10.2016)

Für irische Künstler habe ich von je her ein besonderes Fable… nicht zuletzt weil ich die Grüne Insel als beeindruckendes Land mit überaus freundlichen Menschen und unglaublichen Landschaften habe kennenlernen dürfen und beinahe selbst einmal auf Dauer dort gelandet wäre.

Heute liegt das am letzten Freitag erschienene Album des aus dem irischen Waterford stammenden Musikers und studierten Arztes Marc O’Reilly, der seinen alten Beruf vor Jahren an den Nagel gehängt hat und sich seitdem komplett auf die Musik konzentriert, vor mir.

Nach seinem Debüt-Album „My Friend Max“ (2011) und der letztjährigen EP „Human Herdings“ steht nun das zweite Album „Morality Mortality“ in den Regalen und Marc konnte hiermit sein erstes Major-Label Album veröffentlichen.

In wieweit man damit den Zwängen des Geschäftes unterliegt, damit mussten schon ganz anderen Künstler klar kommen… aber die zwölf Songs seines neuen Albums klingen nach Eigenständigkeit und der notwendigen Freiheit, welche Marc O’Reilly hier scheinbar in allen Bereichen gelassen wurde!

Auch wenn der Ire sich normalerweise dem Blues zugezogen fühlt, bringen die neuen Songs aber auch einen poppigen Einschlag… die sanfte und gelassene Stimme mischt sich mit radiotauglichen Sounds und fungiert hier einwandfrei als „Entschleuniger“.

Als schöne entspannte Nummer bringt mir der Opener „Compromise“ die nötige Ruhe um mich auf Songs wie das leicht poppige „Of Nothing“ oder das soulige „Blinded By“ einzulassen… auf Dauer fehlt mir jedoch der gewisse Pepp oder irgendetwas, dass die Songs oder mich nach vorne bringt!

Kaum ausgesprochen zieht Marc O’Reilly das Tempo dann doch noch einmal an und mit „Generica“ bzw. „Simian Times“ kriegt er mich zwar nochmal kurz, aber auch wenn „Three & One“  eine der für mich besseren Nummern auf dem Album ist, so kommt es wieder ähnlich reduziert und verlangsamt an wie ein Großteil der Songs auf „Morality Mortality“.

Für mich hätte etwas mehr Tempo und auf jeden Fall eine gute Spur mehr irische Einflüsse dabei sein dürfen… aber das muss jeder für sich selbst entscheiden!

 

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Titel:
1. Compromise
2. Of Nothing
3. Blinded By
4. Graceland
5. Steal Love
6. Cochain
7. Healer
8. Do They Know
9. Generica
10. Simian Times
11. Three & One
12. Secret

Nach einer ausgedehnten Festivalreise in diesem Sommer, welche Marc nach Glastonbury (UK), zum Eurosonic (NL) und sogar für das Folk-Alliance-Festival (USA) in Kansas über den großen Teich brachte und geneigte Hörer beim diesjährigen Reeperbahn-Festival erfreute,  bereitet sich Marc O’Reilly gerade auf seine Tour im November vor, bei welcher er auch für einige Konzerte zu uns kommen wird… hier die heimischen Tourdaten:

05.11.16, Bremen – Tower
06.11.16, Köln – Studio 672
08.11.16, Frankfurt – Ponyhof
09.11.16, Heidelberg – Halle02 Club
15.11.16, Dresden – Beatpol
16.11.16, Leipzig – Horns Erben
17.11.16, Berlin – Auster Club
18.11.16, Erfurt – Museumkeller

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3.5