Mando Diao – Good Times (BMG/Warner, 12.05.2017)

Falls es tatsächlich Leute im alternativen Musikbereich gibt, die Mando Diao nicht kennen, hier ein kurzes Intro. Mando Diao ist eine schwedische Rock-/Alternativ-/Indieband, die sich 1999 gegründet hat. „Dance With Somebody” dürfte jeder schon einmal gehört haben und die aus dem Pressetext entnommenen 1,5 Millionen verkauften Tonträger und fast 1500 Konzerte sprechen für sich.

Bis dato veröffentlichten die Schweden sieben Alben: „Bring ’em In“, “Hurricane Bar”, “Ode To Ochrasy”, “Never Seen The Light”, “Give Me Fire!”, “Infrust”, “Ælita” – seit der 2006 veröffentlichten „Ode To Ochrasy“ verfolge ich die Band aber ehrlicherweise nur noch am Rande. Die Entwicklung der Musik hat mir einfach nicht sonderlich zugesagt.

Mit „Good Times“ folgt nun nach drei Jahren endlich wieder neuer Output von Mando Diao.
Das Album ist nicht nur aufgrund der längeren Abwesenheit der Band von besonderem Interesse. 2015 verließ Gustaf Norén, Gitarre und Co-Sänger, Mando Diao. Für die verbliebenen Mitglieder stand allerdings zweifelsfrei fest mit der Band weiterzumachen. „Die Band ist für uns wie eine große Familie. Weiterzumachen ist für uns die einfachste Entscheidung der Welt“ (Björn Dixgård).

„Good Times“ startet mit „Break Us” sehr ruhig und minimalistisch mit Klavier und Gesang.

All the wars we fought, all the love we lost
It won’t break us

Sehr melancholisch und ruhig, aber gefällt.

“All The Things” und “Good Times” laufen dann so irgendwie mit – hat man in der Form alles schon gehört. Was ja auch nicht schlimm ist, niemand muss das Rad neu erfinden, aber es fehlt mir einfach etwas.

„Shake“ klingt nett und nach Dauerrotation im Radio. In einem anderen Review habe ich gelesen: “Dance with somebody again (again)”. Sehr schöne Beschreibung – dafür lobende Worte an den Kollegen.

„Money“ gefällt mir gar nicht – ist das eine Arte Autotune im Refrain? Ansonsten Hotellobby-Jazz trifft Indie Rock.

Ganz gut gefällt mir die Guitarren-Balade „Hit me with the Bottle“. In den ruhigen Songs kommt die markante Stimme von Sänger Björn Dixgård sehr gut zur Geltung.

„Dancing all the Way to Hell“ wieder deutlich schwächer für mich. Diese Elektro-Indie-Mischung funktioniert irgendwie nicht so, gleiches gilt für „Voices on the Radio“.

Ich hab Mando Diao – “Good Times” nun im Büro und zuhause gehört und als Hintergrundmusik finde ich es ganz nett, aber keine Musik, die ich jetzt “konzentriert” hören muss. Einzelne Songs wissen wirklich zu gefallen – aber in Gänze ist es ein Album, dass ich nur Fans der Band empfehlen würde. Alle anderen können das Radio einschalten und werden dort „Shake“ häufig genug hören.

Meine Anspieltipps: „Break Us”, „Hit Me With a Bottle”

 

1. Break Us
2. All The Things
3. Good Times
4. Shake
5. Money
6. Watch Me Now
7. Hit Me With a Bottle
8. Brother
9. Dancing All The Way To Hell
10. One Two Three
11. Voices On The Radio
12. Without Love

2.8