Da will uns der liebe Männi doch tatsächlich direkt natzen, gell?!
Denn erstens ist das neue Album gar kein Album, sondern eine EP – also hängt der Titel schon Mal ein wenig. Und zweitens ist hier nix fröhlich, also sollte man “Das fröhliche Album” dann doch lieber “Die traurige EP” nennen, oder wie!?
Nach den drei Longplayern “Alkohol & Melancholie” (2017), “Mir Tut Alles Weh” (2019) und “Niete” (2021) nun also ein kleineres, aber ebenso feines Stück Musik aus Aachen.
Und Männi wäre nicht er selbst bzw. Samuel Dickmeis, wenn sich bei ihm nicht grundsätzlich immer alles auf den Kopf stellen würde – so halt auch auf der neuen Scheibe, wo er noch in dem kleinsten Fitzel Scheiße die uns umgibt bzw. um uns herum passiert, etwas positives sucht und sich quasi fast schon manisch über “So ein geiles Leben” freut.
Aber trotz aller Euphorie, man kann sich drehen und wenden wie man will… die Kacke ist so gehörig am dampfen, dass selbst Männi seine Pläne für eine bessere Welt über den Haufen schmeißt und letztendlich den Sand in den Kopf steckt. Da sich diese schlechte Laune dann auch noch irgendwie auf seine Kreativität schlug, zog er mitten im Schreibprozess zwischenzeitlich auch noch die Reißleine und versuchte erst einmal auf der Tour mit WIZO den Kopf frei zu bekommen.
Als es ihm nach der Rückkehr aber immer noch nicht “Leichter” fiel, wurde aus besagtem fröhlichen Album halt einfach eine EP!
“Niemals mehr im Leben” wird Samuel übrigens wieder Ärzte lecken – fragt nicht… hört euch die Nummer einfach an. Was soll ich denn bitte noch dazu sagen? Es ist halt wie es ist… und das ist auch gut so! Alles total irre, aber mir gefällt der Song – ist nur die Frage ob ich nie wieder Ärzte lecken… ach lassen wir das…!
Macht euch keine Sorgen, “Es geht mir gut“! Also so gut, wie es einem aktuell gerade gehen kann meine ich – und Männi schafft es mit seinem sehr eigenem Witz, mir ein breites Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Und das ist zuletzt passiert, als der gute FC St. Pauli vor einigen Monaten in die 1. Liga aufgestiegen ist. Aber auch das ist ja wiederum schon wieder eine andere Geschichte. Fussball ist zwar definitiv immer noch wichtig, aber “Menschen – lieb ich“.
Samuel natürlich auch, wobei er gelegentlich Schweirigkeiten hat mit selbigen in Kontakt zu treten – ob verbal oder körperlich… watt willste machen mit einer lecihte Sozialphobie 😉
Und bevor wir jetzt noch “Überstunden im Backstageraum” kloppen, machen wir hier jetzt Schluss!
Das Album… ähhh die EP muss gehört werden! Darin unterscheidet sie sich nicht groß von den anderen bisherigen Veröffentlichungen. Und sobald ihr textsicher seid geht’s ab in den Circle-Pit, denn mit seiner vierköpfigen Live-Band ist Männi dann auf jeden Fall eine schweißtreibende geile Angelegenheit, was er auf Festivals wie zum Beispiel dem Ruhrpott Rodeo oder dem Resist to Exist und als Support für WIZO, Betontod, Slime, Zebrahead, Terrorgruppe und vielen anderen in den letzten Jahren bewiesen hat.
Titel:
1. Niemals mehr im Leben
2. So ein geiles Leben
3. Es geht mir gut
4. Menschen – lieb ich
5. Überstunden im Backstageraum
6. Leichter
Foto: Maurice Graf