Lumbematz – Nichts Perfekt (Ever Ever, 08.07.2022)

Eien ordentlichen Portion Rock – nicht mehr, aber vor allen Dingen nicht weniger bekommen wir hier von den Saarländer:innen von Lumbematz von den Kopp geschmettert und da ich ja auch an dem Genre meine helle Freude habe, kann ich auch hier nicht kommentarlos dran vorbei gehen.

Aber erstmal vorab, was ist überhaupt ein Lumbematz? Ein glockenläutender, saarländischer Schrottsammler natürlich – das sagt ja auch der Name schon, oder?!

Und was die Lautstärke und Intensität der vor vier Jahren gegründeten Combo angeht, darin stehen sie dem traditionellen Lärm-Typen in nichts nach – nur dass wir hier nicht nur Gebimmel, sondern ein, naja eher zwölf wunderbare Stücke Musik vor uns liegen haben.

Was mit Kirchenglocken-Läuten beginnt (wie war das noch mit dem Ausschlafen am Sonntag?), treibt uns direkt im Intro hymnenhaft in den Untergang… “Nach uns die Sintflut” scheint ja aktuell die einhellige Meinung zu sein – aber bitte dran denken, der Letzte macht das Licht aus!

Sangen die Toten Hosen damals noch, dass wir mit wehenden Fahnen untergehen werden, dann sind es bei Lumbematz eher die “Lawinen“, die kraftvoll und energiegeladen das Ende ankündigen und nur wenige übrig lassen werden – der pure Egoismus unserer Zeit führt definitiv und ohne Umweg zum Abgrund… die Zeiger stehen bereits auf 5 nach 12, warum sollte man dann denn bitte noch Rücksicht nehmen?

Aber so lange die “Züge Nach Norden” ziehen haben wir noch Hoffnung, auch wenn das Alter schon ein wenig an einem nagt, nichts ist für immer verloren – spätestens nach dem dritten Feierabend-Bierchen unter Freunden ist der Abend gerettet… und um den Kater kann man sich doch bitte immer noch am nächsten Morgen kümmern, oder?!

Schon Mal “Cabrio” gefahren? Wenn nicht, dann begleitet Lumbematz doch bitte auf ihrem Roadtrip durch die Zeit – vielleicht kann man ja damit die schönen Momente “Konservieren” und ein wenig von der Liebe aufheben, die sich sonst möglicherweise irgendwann einmal verabschiedet, denn für immer ist “Nichts Perfekt“…aber verdammt nah dran!

Gemeinsam mit der Alex Mofa Gang  beginnen die Sechs dann die Stimmen zu „Ignorieren“, die uns zu manipulieren versuchen – apropos Mofa Gang, deren liebenswürdiger Frontmann und Gitarrist Sascha hat hier seine Erfahrung in den Topf geschmissen und gemeinsam mit der Combo an den Songs gefeilt, was sich definitiv hören lassen kann.

Habt ihr euch eigentlich auch schon Mal die Frage gestellt, ob es nicht manchmal cooler ist, wenn man der “Verlierer” ist – “lieber happy ohne Plan, als in leere Augen starren“, oder?!

Aus zwischenmenschlicher Sicht ist Schweigen manchmal Gold, denn jedes falsche Wort erzeugt “Wolken Aus Beton“, die es unmöglich machen einen akzeptablen Ausweg zu finden – vielleicht sollte man manches Mal den ersten Schritt gehen und alte Mauern einbrechen. Denn “Weil Es Schon Immer So War” ist kein Argument… auch wenn manches manchmal auch so gut ist, wie es ist – ach was weiß ich denn schon?

Alte Platten auflegen, gemeinsam Zeit verbringen… dieser Party im “Epilog” würde ich auch gerne beiwohnen – denn es ist viel wert Leute um sich herum zu haben, mit denen man nicht nur Vergangenheit, sondern auch Gegenwart und Zukunft verbringen möchte, oder?!

Am Ende des Tages muss man aber dann doch erkennen, dass sich das “Karussell” des Lebens immer weiter dreht… manchmal gemeinsam, aber oft leider auch alleine.

 

Was soll ich sagen, hier ist den Saarländer:innen von Lumbematz ein richtig gutes Debüt-Album gelungen, was ich allen empfehlen möchte, die dem Rock & Pop-Punk nicht abgeneigt sind. Somit geht der Daumen auch hier klar noch oben!

 

Titel:
1. Nach Uns Die Sintflut (Intro)
2. Lawinen
3. Züge Nach Norden
4. Cabrio
5. Konservieren
6. Nichts Perfekt
7. Ignorieren (feat. Alex Mofa Gang)
8. Verlierer
9. Wolken Aus Beton
10. Weil Es Schon Immer So War (feat. Xela Wie)
11. Epilog
12. Karussell

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4.2