Mit Love Is Noise haben sich Century Media Records für ihre Verhältnisse einen ungewöhnlichen Act ins Haus geholt. Denn Metal (welcher Art auch immer) gibt hier recht wenig, auch wenn die Musik des Bandprojekts des Briten Cameron Humphrey durchaus einen Heavy-Charme hat. Am Ende ist es doch viel mehr. Nämlich ein Amalgam aus recht vielfältigen Einflüssen.
Der wummernde Grundsound lässt durchaus Erinnerungen an die Deftones aufkommen. Doch er wimmelt auch von Shoegaze-artigen Klangflächen, kombiniert mit Indie-Anklängen. Doch das auffälligste sind die fast schon Britpop-artigen, großen Melodiebögen, welche von einer klaren und mitreißenden Stimme vorgetragen werden. Persönlich fühle ich mich dabei etwas an eine einfachere Version von Dredg erinnert. Und doch klingen Love Is Noise relativ eigen und über weite Strecken auch recht spannend und frisch.
Auf „To Live In A Different Way” wird durchaus mit Kontrasten gespielt, auch wenn die Songs selbst recht geradlinig ausgelegt sind und doch recht schnell auf den Punkt kommen. Humphrey legt dabei seine Emotionen offen und stellt sich in die Mittelpunkt seiner Stücke, was ihnen ein Plus an Feeling einimpfen. Dabei wirken die elf Titel der Platte relativ hell und einnehmend, fast schon wohlklingend und aufbauend, trotz der teilweise düsteren Thematik. Man wird regelrecht mit dem Motto „Alles wir am Ende doch irgendwie gut“ an die Hand genommen, was durchaus in diese düsteren Tage passt.
Somit ist Love Is Noise mit „To Live In A Different Way” ein toll klingendes, modernes Rock- bis Metal-Album gelungen, das sich stilistisch gar nicht so einfach einordnen möchte, aber durchaus gehört werden sollte.
Trackliste:
1. Devotion
2. Soft Glow
3. take.one.minute
4. Jawbreaker
5. Evelyn
6. It hurts to know you’re there
7. To live in a different way
8. Sunshine
9. Anemoia
10. Mist
11. Ascending