Lo Fat Orchestra

Lo Fat Orchestra – Neon Lights (Sounds Of Subterrania/Cargo, 20.01.2017)

Auch wenn ich mich gelegentlich wiederhole, ich weiß nicht wie oft ich seit meiner Redaktionstätigkeit nun schon auf Bands gestoßen bin, die ich im „normalen“ Musikleben nie kennengelernt hätte!

Eigenartig wie die eine oder andere Truppe an mir vorbei gehen konnte, obwohl sie musikalisch sehr ansprechende Song fabrizieren und diese, wie im Falle des Schweizer Trios Lo Fat Orchestra nun bereits schon zum vierten Mal als komplettes Studioalbum auf Vinyl bzw. CD bringen.

„Neon Lights“ steht jetzt also ab Freitag in den Regalen und in diesem Moment direkt vor meiner Nase… und was mich irgendwie erschüttert ist die Tatsache, dass sich die Jungs durchaus einiger Elemente der elektronischen Musik bedienen, ohne das es mich besonders zu stören scheint.

Auch wenn die Band aus Schaffhausen weitestgehend auf Gitarren verzichtet ist der Sound doch recht fett und die sonst häufig entstehenden Lücken im Klangteppich werden hier einwandfrei mit dem Bass von Lo Fat Orchestra Rookie Roman gefüllt.

Schon der Opener und gleichzeitige Titelsong „Neon Lights” hält kontinuierlich den Druck aufrecht und versprüht positive Energie… das „Beinwippen“ stellt sich hier nach kürzester Zeit automatisch ein, kann man gar nichts gegen machen!

Das John Lennon Cover „Imagine“ ist zwar recht gewöhnungsbedürftig und verbietet sich normalerweise generell (für mich gibt es bestimmte Songs, die man einfach nicht covert!), aber die Version – ja ich weiß, Asche über mein Haupt – gefällt mir ausgesprochen gut… mag es an der bereits genannten elektronischen Komponente liegen, oder an der Tatsache, dass die Nummer irgendwie nach den jungen New Order klingt?!

„Stop Diggin´ The Ground” ist treibend und groovig zugleich, der scheppernde und leicht übersteuerte Bass passt perfekt zum schnell gespielten Keyboard und Chris´s melodiösen Gesang… Indie kann manchmal echt richtig gut klingen… ja okay, ich oute mich mit sofortiger Wirkung offiziell als neuer Fan des Lo Fat Orchestra, kein Problem!

Nach dem entspannten „Higher Tower“ folgt die 80iger Tempo-Nummer „Bankrupt Democracy“… fetter Sound und monoton-knüppelnde Schlagzeug Beats – wo waren nochmal gleich meine Espadrilles und meine Vanilia Hose?

„Hands Are Tied“ ist nicht so meins, aber „Te 230“ toppt das ganze Album dann nochmal… wer hätte denn zum Abschluss mit einer derben Industrial-Nummer gerechnet? –  Halleluja, da fragt man sich warum auf „Neon Lights“ nur sieben Songs zu hören sind… die Herren dürfen sich gerne schon einmal an den Nachfolger machen, echt jetzt!

 

Lo Fat Orchestra - Neon Lights

Titel:
1. Neon Lights
2. Imagine
3. Stop Diggin´ The Ground
4. Higher Tower
5. Bankrupt Democracy
6. Hands Are Tied
7. Te 230

 

Wer im Februar Zeit hat, sollte sich das Lo Fat Orchestra auf jeden Fall auf der Bühne anschauen – wenn das live nur halb so knallt, dann aber Hallo!

17.02.17 Karlsruhe – Alte Hackerei
18.02.17 Darmstadt – Bessunger Knabenschule
19.02.17 Köln – AZ
21.02.17 Leipzig – Zorro
22.02.17 Kassel – Goldgrube Kassel
23.02.17 Berlin – Schokoladen
24.02.17 Hamburg – Molotow
25.02.17 Frankfurt, Lotte

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