Lifehouse – Out of the Wasteland (Ironworks Music / Rough Trade, 26.06.2015)

Lifehouse sind eine Band, die ich vor vielen vielen Jahren wegen zwei Hits mal gerne gehört habe. Da verbindet man eine Zeit mit einem Song. “Hanging by a moment” hat mich damals eine ganze Weile begleitet. Und da ich von der ganzen “Kommerzschreierei” sowieso nichts halte, landete die neue Scheibe “Out of the Wasteland” also auf meinem Tisch.

Ich hab mich innerlich auf 12 Songs voller radiotauglicher Poprock-Hits eingestellt und wurde nicht enttäuscht.

Fängt es mit “Hurricane” noch recht rockig an und hält sich mit “One for the Pain”, so wird es bei “Flight” schon ruhiger. Aber in bester Tradition mit Bands wie Three Doors Down und Co. gibt es hier zu den recht schnulzigen Texten ruhige Gitarren, Klavier und eine ganze Menge Melodie. Gefällt mir aber ziemlich gut.

Mit “Runaways” kommt dann auch gleich die nächste Ballade, die im Refrain lauter wird und mir gleich schlagerartige Gesten beim Gesang vor Augen führt. Also weniger der “Hör ich mir in einem ruhigen Moment zu Hause an”-Song, sondern mehr die “Auf dem Rücksitz Fummeln”- Untermalung.

“Firing Quad” geht auch gleich wieder los, wie “Runaways” aufgehört hat. Aber “Wish” kommt mit gezupfter Gitarre und Streichern” aus und gefällt mir von den Balladen absolut am Besten. Hier kommt die großartige Stimme von Jason Wade zur Geltung und der Song erinnert stark an die ersten Alben und die alten Hits.

Bei “Stardust” kommen die Herren dann auch wieder ein wenig lässiger um die Ecke und mein Fuß wackelt im Takt mit. Vermutlich ein Kandidat für eine der nächsten radiotauglichen Singles.

Das langsam vor sich hinplätschernde “Alien” lässt mich mit den Lyrics “and i don`t wanna be alone, always feeling like an alien” leider völlig kalt und mir wird bewusst wie dämlich sich der Text auf deutsch übersetzt anhört. Das sollte man einfach mal sein lassen. Auch “Central Park” nimmt mich so gar nicht mit, weil es einfach zu sehr nach Hintergrundmusik klingt. Keine Höhen und keine Tiefen. Was bei einigen Bands den eigentlichen Stil ausmacht und sich einfach einschmeichelt, zündet hier leider gar nicht.

Die folkige Version von Radiomusik gibt es bei “Hurt this way” und ich freu mich gleich noch über einen eingängigen Song, der zwar nicht die Wurst vom Brot zieht, aber der schön in das Gesamtbild passt und dem Album ein wenig mehr gibt.

Und leicht folkig geht es auch mit “Yesterday`s Son” weiter und auch hier grins ich so vor mich hin, weil sich der Song spätestens beim zweiten Hören einfach einschmeichelt und gefällt.

Bei “Hourglass” hat sich der Herr Wade dann selbst einen Wunsch erfüllt und mit dem legendären FilmscoreKomponisten James Newtown Howard und einem fetten Streicher-Arrangement eine Ballade aufgenommen, die zart und zerbrechlich klingt, aber durch die Gesangsstimme immer noch ein wenig mehr Fülle bekommt.

Insgesamt bleibt es hier wohl leider bei einem Album für Fans der Band. Zu belanglos klingen die Songs über längere Strecken und auch wenn alles fett produziert wurde, fehlt einfach der Überhit wie “Hanging by a moment” und mir persönlich auch die Leidenschaft. Aus der Alternative Rockband mit Hang zum Radiohit ist leider die Radioband ohne Hit geworden.

 

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  1. Hurricane
  2. One for the Pain
  3. Flight
  4. Runaways
  5. Firing Squad
  6. Wish
  7. Stardust
  8. Alien
  9. Central Park
  10. Hurt this Way
  11. Yesterday’s Son
  12. Hourglasses

 

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