Lethean – The Waters Of Death (Cruz Del Sur Music, 09.11.2018)

Lethean ist ein noch relativ neues Projekt, welches mit „The Waters Of Death“ sein Debütalbum vorlegt. Die Band besteht auch nur aus zwei Personen. Zum einen James Ashbey, welcher für die komplette Musik zuständig ist, zum anderen aus Sängerin Thumri Paavana. Gemeinsam spielen sie episch kauzigen Metal, welcher zum großen Teil am Doom andockt, auch wenn man Lethean nicht komplett in diese Schublade stecken kann. Raue Einflüsse der New Of British Heavy Metal sind durchaus auch hörbar, die Herangehensweise an die Songs erinnert etwas an die Labelkollegen Darkest Era oder gar an die Iren Primordial.

Der Sound ist treibend und aufwühlend, teilweise auch schleppend, aber ohne dass man fast im Morast stecken bleibt. Meist lebt das Ganze vom kraftvollen und klaren Gesang, der angenehm durch die Ohren schallt und nicht ins Trällerelsen-Niveau abfällt. Das generelle Feeling dürfte bei Freunden von Truppen wie Atlantean Kodex oder Solstice offene Türen einrennen. Bei letzteren verwundert das gar nicht so stark, denn Ashbey schwand bei denen sogar mal ein paar Jahre lang die Stöcke.

Doch wo man bei den Vorbildern mit großen heroischen Refrains und Melodien punktet, agieren Lethean eine ganz Stufe zurückhaltender. So müssen die Songs erst erarbeitet werden, da man nicht besonders plakativ agiert. Aber immer wieder tauchen sie dann doch wieder auf, Momente wie der weiche Chorus von „Time And The Gods“, das Ende von „Idylls Of The Kind“ oder die dynamischen Gesangslinien von „In Darkness Veiled“. Aber für meinen Geschmack sind diese etwas zu selten.

Am Ende ist „The Waters Of Death“ zweifelsfrei ein gutes Album. Gerade für Metal-Freunde, welche ihren Sound gerne etwas epischer möchten, sind Lethean durchaus ein Geheimtipp. Für den Anfang sollte man seine Erwartungen aber vielleicht nicht zu sehr in die Höhe schrauben.

 

Trackliste:
1. Idylls Of The King
2. Seafarer
3. In Darkness Veiled
4. Time And The Gods
5. Across Grey Waters
6. Devouring Fire

3.8