Photo-Credit: Caroline Teinum Gilje

Leonov – Shape Of Ash [EP] (Pelagic Records, 04.07.2025)

Einen kleinen Happen für zwischendurch präsentieren die Norweger Leonov mit „Shape Of Ash“. Vier neue Songs in rund 23 Minuten Spielzeit. Ein reinigendes Feuer, in dem die Themen Hilflosigkeit, Unsicherheit, Konflikt und Lösung verglühen und an dessen Ende die Protagonisten in einer besseren Version ihrer selbst stehen.

Das Ganze wird klanglich durchaus spannend umgesetzt. Die Band bezeichnet ihre Musik als „Celestial Doom Metal“. Will heißen, hier trifft doomige Schwere, die sich nicht nur in repetitiven Metalriffs manifestiert, auf die himmlische Stimme von Tåran Reindal, die mal gespenstisch, dann wieder faszinierend einnehmend daherkommt. Die Songs sind mehrheitlich getragen melancholisch, können aber auch mal berauschend heavy ausbrechen, wie zum Beispiel bei „Samaritan“, das zuerst wie leicht ums Feuer tänzelnd klingt, einen dann aber kantig überfällt.

Der Titeltrack köchelt langsam auch erst länger vor sich hin, zerrt einen immer tiefer in ein düsteres Loch. Die bombastische Erlösung kommt erst am Ende. Etwas aus der Reihe tanzt „Auld Ashok“. Überraschend geradlinig, aber auch in der Intensität steigernd und vor allem immer wieder mit orientalisch wirkenden Melodien angereichert. Spannend ist auch „Bygg En Menneskekropp“ – ein Zwie- bzw. Streitgespräch zwischen Reindal und dem Folksänger Syvert Feed. Schmerzhaft und doch gefühlvoll.

„Shape Of Ash“ ist eine interessante Kurzveröffentlichung, der gerne noch etwas mehr folgen darf!

 

Trackliste:
1. Samaritan
2. Auld Ashok
3. Bygg En Menneskekropp
4. Shape of Ash

 

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