Ledfoot – Outsiders (TBC Records, 03.05.2024)

Nach sechs Soloalben unter seinem Künstlernamen macht der seit Jahrzehnten in Norwegen residierende US-Amerikaner Tim Scott McConnell, a.k.a. Ledfoot, dessen Songs auch schon von Bruce Springsteen und Sheena Easton gecovert wurden, mal was anderes. Statt purem, bluesigen Singer/Songwriter-Stoff lud der Mann ein paar befreundete Musiker ins Studio ein und so entstand mit „Outsiders“ ein richtiges Bandalbum.

Mit knorriger Stimme singt der Mann seine Außenseiter-Geschichten – „Losers, Outcasts, Wannabes, einfache Menschen mit großen Träumen“. Eigentlich so wie immer. Nur klingt das nun alles voller und größer. Musikalisch sehr amerikanisch, guter Americana-Sound zwischen Blues und Country. Eben absolut ehrlicher und bodenständiger Stoff. Texte und Musik gegen Hand in Hand. Da zählen keine musikalischen Innovationen, sondern die Performance.

Und die stimmt hier auch. Gleich der erste, kernig-schwungvolle Titel „Thunder And Rain“ weiß zu gefallen und nimmt einen mit. Es kann durchaus mal etwas forscher („I Do Believe“) oder düsterer („Dead Is Dead“) werden, passt gut ins Programm. Aber echte Outlaws haben schließlich auch ein Herz und braucht man sich auch nicht wundern, wenn Ledfoot auch seine gefühlvolle Seite zeigt. Am Ende sind das dann sogar die Nummern, welche am meisten im Gedächtnis bleiben. Zum Beispiel das zurückhaltende „Destiny“, die wärmende Ballade „Old Brown Bar“ oder der angenehm folkige Song „Better Side“.

Am Ende ist „Outsiders“ vielleicht nichts Weltbewegendes, aber immerhin ein angenehmes, pures Stück Musik eines reifen Überzeugungstäters.

 

Trackliste:
1. Thunder and Rain
2. Destiny
3. Dead Is Dead
4. Turn Me Into You
5. I Do Believe
6. I’m The Outsider
7. Old Brown Bar
8. Better Side
9. Here In My Head

 

3.7