Landless sind ein irisches Gesangsquartett, welches sich die Neuinterpretation traditioneller aber auch modernerer irischer Folkmusik verschrieben hat. „Lùireach“ ist nun ihr zweites Album nach dem von der Kritik hoch gelobten Debüt „Bleaching Bones“ von 2018.
Mit Folkmusik ist das bei mir persönlich so eine Sache – ich mag eigentlich viel von den eher traditionellen Songs, wobei mir die meisten modernen Folkmusiker nicht so ins Ohr gehen. Aber auch hier kommt es darauf an: spannende neue Folksongs, die an die aktuelle Zeit angepasst sind gehen immer mal wieder. Die Pouges zum Beispiel sind natürlich Pflicht und Kult, nach Amerika geschaut mag ich folkbeeinflusste Bands wie Arcade Fire, Shearwater usw. auch sehr, sehr gerne. Am liebsten sind mir in moderner Musik spannend eingebaute Folkelemente, so wie es Kate Bush vielfach tat – aber natürlich auch andere.
Landless machen nun irgendwie etwas völlig anderes. Zugegebenermaßen kenne ich von den zehn Stücken nur eine Vorlage, und da auch nicht das Original sondern das von der bereits erwähnten Kate Bush interpretierte Traditional „My Lagan Love“. Aber ich glaube schon, dass die hier vorgelegten Stücke den starken Stempel des Quartetts tragen.
Hauptbestandteil ist der vierstimmige Gesang, der immer ergreifend, erhebend und gleichzeitig sakral ist. Allein dieser ist faszinierend und nicht mit Worten zu beschreiben. Die Stimmen sind so klar und wunderbar, sie arbeiten als Gesang und Instrument zugleich und ziehen den Hörer in traumhafte, andere Welten.
Manche Stücke werden zusätzlich mit spartanischer Instrumentation versehen: mal eine Kirchenorgel, dann ein paar Saiteninstrumente, dort mal ein paar „singende Gläser“ oder eine Shrutibox – mehr braucht das Quartett nicht um sein insgesamt sehr melancholisches, aber halt auch wunderschönes Zweitwerk zu erstellen.
Wunderbar!
- The Newry Highwayman
- Blackwaterside
- Lúireach Bhride
- The Fisherman’s Wife
- The Grey Selkie of Sule Skerry
- Death & the Lady
- The Hag
- My Lagan Love
- The wounded Hussar
- Ej Husari