L.A. Guns – Renegades (Golden Robot Records, 13.11.2020)

Die Geschichte der L.A. Guns ist so reichhaltig wie verworren. Ursprünglich gehörte die Band zur Ursuppe des Sleaze Rocks und hat diese Musik zusammen mit Guns N’ Roses zur Popularität verholfen. Während die Gunners den Erfolg eingefahren haben, blieben L.A. Guns immer etwas im Schatten von Axel Rose und Co.

Die späteren Jahren waren recht unstet und brachten bandinternen Krach und Besetzungswechsel mit sich. Das hat zu der kuriosen Situation geführt, dass es momentan zwei Bands gibt, welchen den Namen L.A. Guns führen. Das neue Album „Renegades“ wird von der L.A. Guns-Version veröffentlicht, welche von Steve Riley 2018 gegründet worden ist. Klingt verwirrend, ist auch so, but let the music do the talking!

Wer auf „Renegades“ gut abgehangenen 80er Jahre Sleaze Rock erwartet, der wird enttäuscht werden. Wer stattdessen ein Album sucht, das eingängigen Hard Rock mit ein paar Ecken und Kanten in den Gehörgang schickt, der kann „Renegades“ mal durch eben diesen schicken.

Der Opener „Crawl“ legt mit einem recht lockeren Gitarrenriff los und erinnert noch ein wenig an die guten alten 80er-Jahre-Klänge! „Why Ask Why“ klingt ein wenig punkig. „Lost Boys“ hat Hitpotential, wenn man solche Musik noch im Radio spielen würde.

Balladen kann die Band auch, „You Can’t Walk Away“ ist ein gutes Beispiel dafür, das etwas zu ruhige „Would“ ist aber ein Langweiler!

Der stärkste Song des Albums wartet aber am Ende von „Renegades“. Lockeres Uptempo und ein wenig Sleaze Spirit veredeln „Don’t Wanna Know“.

Überraschend schickes Album der L.A. Guns! Hätte ich so nicht erwartet!

 

1. Don’t Wanna Know
2. Renegades
3. Would
4. All That You Are
5. Witchcraft
6. You Can’t Walk Away
7. Lost Boys
8. Well Oiled Machine
9. Why Ask Why
10. Crawl

3.8