Krawehl

Krawehl – s/t (Lala-Schallplatten/Crystalmeth & Heartattack, 05.05.2017)

Heute verbiete – und verbitte – ich mir mal Witze über Bielefeld, da es erstens ein alter ausgelutschter Hut ist und es die aus selbiger Stadt stammende Band Krawehl ansonsten ja nicht geben würde, was sehr schade wäre… ups, also doch?!

Ach egal, ich lege einfach mal los:

Nach sechs Jahren akribischer und schweißtreibender Arbeit haben die Jungs nun endlich ihr selbstbetiteltes Debut-Album fertig gestellt… somit heißt es ab Freitag quasi „Krawehl, Krawehl“ – warte mal, da war doch was…  ach ja hier, gefunden:

„Krawehl! Krawehl!
Taubtrüber Ginst am Musenhain!
Trübtauber Hain am Musenginst!
Krawehl, Krawehl!“
(Loriot als Dichter Lothar Frohwein in “Papa ante Portas”)

Was das eine mit dem anderen bzw. Krawehl mit Loriot zu tun haben, keine Ahnung… aber zumindest erscheint also am 05.05. die erste Scheibe der Jungs aus Ostwestfalen via Lala-Schallplatten und Crystalmeth & Heartattack.

Alleine die Song-Titel müssten jedes Punker-Herz direkt höher schlagen lassen, denn „Kotzen, bitte!“ war ja schon unzählige Male auch meine Devise und bei „Salz & Ekel“ oder „Bielefeld sehen… und Scherben?“ ist bestimmt für jeden etwas dabei – da fällt mir ein, gesehen habe ich Bielefeld schon so einige Male… aber meistens ein wenig verschwommen und aus Sicht eines emotional angeheiterten St. Pauli Fans, der auf dem Weg an die „Alm“ während des Marsches durch die Schrebergarten-Anlage (Menschen mit Ortskenntnis wissen was ich meine!) mit dem einen oder anderen Gartenfreund über die artgerechte Haltung von Gartenzwergen philosophiert hat.

Bevor ich nun weiter abdrifte, schnell zurück zum Wesentlichen… denn das die vier Herren etwas zu sagen haben, davon kann man sich schon nach einigen Sekunden überzeugen! Musikalisch und stimmlich knallen einem die Jungs eine ordentliche Salve an energiegeladenen Riffs samt der rauen und durchdringenden Gesangsstimmt um die Ohren und lassen keinen Zweifel daran, dass in aller Verzweiflung aber immer auch noch ein wenig Hoffnung zu finden ist.

Rotziger Gesang, der aber auch genug Pausen zum Verschnaufen lässt und an aktuelle Bands wie Fjørt, die Hafensaengers oder Lygo erinnert – musikalisch reihen sich Krawehl aber eher bei Combos wie Captain Planet, Matula oder den Punkrock-Rookies von Keele ein, die ebenfalls gerade dabei sind ihr Debut zu veröffentlichen!

Ich denke dass wir die vier Emo-Punks in nächster Zeit noch häufiger zu hören bekommen werden, denn es ist genau die richtige Zeit für Kanten und Ecken… und davon haben die Bielefelder trotz aller Melancholie genügend!

 

Titel:
1. Kotzen, bitte!
2. Altlastenasyl
3. Steckenpferd
4. Salz & Ekel
5. German Angst
6. Voyeur
7. Bielefeld sehen… und Scherben?
8. Prost Mahlzeit!
9. Déjà Vu
10. Zufrieden/Trugschluss
11. Ein Abschied

 

Wohin die weitere Reise der Jungs geht ist in Teilen schon bekannt… begleitet Krawehl doch einfach ein Stück auf ihrem Weg:

05.05.17 Dortmund, Subrosa
06.05.17 Bielefeld, AJZ (Releaseshow)
16.05.17 Oberhausen, Druckluft
19.05.17 Krefeld, Magnapop
20.05.17 Trier, Villa Wuller
23.05.17 Hannover, Kulturpalast
24.05.17 Bielefeld, Leineweber Markt
25.05.17 Kiel, Schaubude
26.05.17 Hamburg,  Astrastube
27.05.17 Tangermünde, Kaminstube
22.06.17 Bielefeld, Campusfestival

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