Konzertbericht DONOTS, MONTREAL, AKNE KID JOE – edel-optics.de Arena (Hamburg, 28.04.2023)

Am letzten Freitag war so ein guter Tag… mit Ganzkörper-Gänsepelle und Heiterkeit bis zur Heiserkeit!

Warum jetzt genau?

Na da hatten die DONOTS im Rahmen ihrer “Heut ist ein guter Tag” Tour in die edel-optics.de Arena nach Hamburg in den Wilhelmsburger Inselpark geladen und gut 3.000 feierwütige und begeistere Gäste sind diesem Ruf natürlich sehr gerne gefolgt. Alles in Allem war es Grund genug, dass auch wir uns von der Küste aus auf den Weg in die Basketball-Halle im Hamburger Süden machten und gleich einmal die Kamera und das Diktiergerät einpackten, sollte es doch auch die Möglichkeit eines Interviews mit dem liebenswürdigen Jan-Dirk geben – näheres dazu dann in den nächsten Tagen.

Angekommen wurden wir erst einmal darüber informiert, dass das Konzert bereits etwas früher beginnen sollte, da es wohl aus Lärmschutz-Gründe nicht möglich war über 23.00 Uhr hinaus zu spielen  – da die vorherigen Gigs in München, Wiesbaden, Köln usw. zeitlich jedoch extrem eskaliert waren, wollte man sich ein kleines Zeitfenster “nach hinten raus” verschaffen.

Nach unserem vereinbarten Interview mit dem überaus liebenswürdigen und charmanten Jan-Dirk Poggemann, der uns übrigens exklusiv verraten hatten, wie es zu seinem Spitznamen “Purgen” gekommen ist, besorgte uns der DONOTS-Basser noch eine handvoll Autogramme der Rest-Combo und danach ging es ab in die bereits gut gefüllte Sporthalle.

Und alles was in den darauf folgenden vier Stunden passieren sollte, war so dermaßener Leistungssport… oder einfach gesagt “ganz großes Tennis”!

Gut eingeheizt wurde die Halle dank der Nürnberger:innen von Akne Kid Joe, die durch ihre lupenreinen Deutschpunk-Nummern für erste Wallungen in der immer größer werdenden Feiermeute sorgten. Aus zeitlichen Gründe war aber nach 30 Minuten leider schon Schluss – gerne hätte ich noch mehr aus dem letzten Album “Die Jungs von AKJ” und den frühere Scheiben gehört, aber dazu gibt es ja demnächst bestimmt wieder die eine oder andere Chance.

Kurz vor 20.00 Uhr ging es dann nach einer kurzen Umbaupause direkt mit den Jungs von Montreal weiter, die in gut 30 Minuten einen umfangreichen Querschnitt aus 20 Jahren Bandgeschichte zum besten gaben – und spätestens jetzt waren die Gäste auf Betriebstemperatur. Die Hamburger hinterließen auf jeden Fall eine gute Duftmarke für ihre eigene Jubiläums-Tour, welche sie zum Ende des Jahres natürlich auch wieder nach Hamburg bringen wird… schaut einfach mal nach Terminen, denn die Jungs machen Spaß und die Konzerte lohnen sich definitiv immer!

Was dann aber nach der letzten Umbaupause des Abend passierte, daran werde ich mich noch sehr lange erinnern!

Nicht alleine, dass der Vorhang zu Beginn des über zweistündigen DONOTS-Spektakels nicht ordnungsgemäß fallen wollte und Ingo dazu animierte, den Opener “Auf sie mit Gebrüll” mittendrin zu unterbrechen und das Konzert einfach nochmal beginnen zu lassen, nein die Darbietung kam nahe dran an den im Einspieler beschworenen “Weltuntergang”.

Kreuz und quer ging es durch das neue Album “Heut ist ein guter Tag”, welches die Ibbenbürener erstmals in 29 Jahren Bandgeschichte auf den ersten Platz der Album-Charts gebracht hatte. Ob es nun “Augen sehn“, “Kometen” oder “Apokalypse Stehplatz Innenraum” sein sollte, oder das mit den mega geilen Handpuppen begleitete “Längst noch nicht vorbei” – am Freitag wurde halt “Heut ist ein guter Tag” beim Wort genommen.

Und wie immer ging es bei den DONOTS nicht ohne den kollektiv erhobenen Mittelfinger gegen Nazis und AfD-Spackos… mit einem großen Dank an die feinen Menschen von Kein Bock auf Nazis wurde “Dann ohne Mich” angestimmt…

Aber auch vor den Gassenhauern wie “Stop the Clocks“, “So Long” oder auch “Calling” wurde nicht Halt gemacht und spätestens nach der “We´re Not Gonna Take It” Nummer, die in Dauerrotation von der Halle durchgesungen wurde und in einer total abgefahrenen Kneipen-Jazz-Swing Version endete, war allen klar, dass dieser Abend als etwas ganz besonderes in Erinnerung bleiben wird.

Denn jetzt Mal ehrlich, wer kann schon behaupten jemals auf einem Konzert gewesen zu sein, auf welchem einem Gast während der Töne von “Kaputt” mitten im Circle-Pit ein Blitz auf die Wade tätowiert wurde? Und wenn der Montreal-Frontmann Hirsch gemeinsam mit Ingo vom Beckenrand in die Menge springt, dann kann ja an dem Abend nur ganz viel richtig gemacht worden sein, oder?!

Ob aber das zwischenzeitlich erfundene “Gänsefüsschen zeigen” die gute alte “Pommesgabel” ersetzten wird, wir dürfen gespannt sein!

Na auf jeden Fall wurde am Freitag alles gegeben und kaum jemand ging nach über zwei Stunden Abriss ohne ein Dauergrinsen aus der Halle – lediglich der starke Regen auf dem Weg zum Auto kühlte uns ein wenig ab und brachte einen ziemlich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Aber was hatten wir denn bitte auch anderes erwartet… außer Hamburger Wetter natürlich! 😉

Glücklich, kaputt und ziemlich fertig machten wir uns dann auf den Heimweg zurück an die Küste, wo ich den Rest des Wochenendes damit beschäftigt war, das Erlebte zu verarbeiten und meine Wunden zu lecken. Im Gegensatz zum Handwritten-Nachwuchs (der bei diesem Gig erstmals die Kamera bediente) werde ich nämlich scheinbar zu alt für den Scheiss – aber hilft ja nix, denn es ist ja “Längst noch nicht vorbei“!

Also was bleibt abschließend noch zu sagen?

Ich sage einfach Mal Danke!

Danke an Ingo, Guido, Jan-Dirk, Alex, Eike, Hirsch, Yonas, Max Power, Sarah, Matti, Peter und René… und vor allen Dingen danke an die Crew und alle Personen hinter den Kulissen, ohne die solche Veranstaltungen nur schwer bzw. überhaupt nicht zu stemmen wären.

 

 

Fotos: Tinus Helbing

 

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