Die Franzosen Klone gehen den Weg der letzten Jahre auch mit ihrem neuesten Album weiter: weniger metallische Schwere, weniger ins Gesicht springenden Komplexität, dafür mehr elegische Melodien und fein ausgelegte Klangteppiche.
So ist „The Unseen“ etwas auf das man sich einlassen muss, etwas das eher unauffällig dahingleitet, ohne das ganz große Tamtam. Klone gehen mehr in die Breite, lassen ihre artrockigen Stücke tiefschichtig treiben und erzeugen so Atmosphäre. Dabei lebt die Musik zum großen Teil vom Gesang Yann Ligners, der Emotionalität verbreitet, aber ebenso etwas unauffällig agiert wie der Rest. Man kann die Musik sogar fast als etwas distanziert betrachte, auch wenn man, wie bei „Magnetic“, mal etwas schwungvoller und direkter, mit einer auffälligen Hook agiert.
Doch am Ende ist es doch eine eher zurückhaltende Dynamik, welche die Stücke trägt. Wenn dann auch mal ein Saxofon, wie bei „Interlaced, erklingen darf und latentes Jazz-Feeling verbreitet, lässt das auch richtig aufhorchen. Hier werden Klone spannender, wenn sie sich sonst ihrem eigenen Soundfluss allzu sehr hingeben.
Am Ende ist „The Unseen“ aber doch voll wohlklingender Schönheit – die man sich aber erarbeiten muss. Denn man würde sich etwas mehr Spannung in den einzelnen Stücken wünschen, auch wenn Abschnitte davon immer wieder begeistern. Am Ende ist es aber doch ein ganz gutes Album, wenn auch kein wirklich begeisterndes.
Trackliste:
1. Interlaced
2. The Unseen
3. Magnetic
4. After the Sun
5. Desire Line
6. Slow Down
7. Spring
Photo-Credit: Benjamin Delacoux