King Heavy – King Heavy (Cruz del Sur Music, 04.09.2015)

King Heavy. Blöder Name, was? Aber keine Sorge, hier gibt’s keine so typisch breitbeinige pseudocoole Band mit Sonnenbrille auf der Nase. Denn King Heavy spielen Doom Metal. Und zwar so richtigen. Düster und zäh ist er oft. Aber nicht immer. Nicht selten klingt die Band sehr ruppig, unbarmherzig und sie zieht einen tief hinunter.

Bassist Daniel Pérez Saa, war Gründer der chilenischen Procession. Zusammen mit dem Belgier Luther Veldmark hat er auch King Heavy gegründet. Veldmark, der exzentrische Waldschrat erinnert nicht selten an Messiah Marcolin zu seinen besten Zeiten. Candlemass ist auch ein gutes Stichwort. Denn immer wieder kommen King Heavy in Sphären, welche die Schweden Mitte der 80er erreicht haben. „As dawn broke on the day“ ist ein gutes Beispiel hierfür.

Allerdings erreicht man selbst hier nicht ganz deren majestätische Ausstrahlung, auch wenn ihre Musik eine vergleichbare Theatralik innewohnt. Man nehme nur das epische Abschlussstück „He who spoke in tongues“, das verschiedene Stimmungen durchlebt und dem Abgrund entgegen taumelt.

Das liegt vor allem am Gesang Veldmarks. Die Musik scheint nicht selten um die Stimme des Mannes herum geschrieben zu sein. Denn mit seinem Vortrag führt er die Stücke. Er dreht und windet sich, schreit und leidet. Und die Band folgt ihm – mal schnell, dann langsam, dann wieder äußerst zupackend und aggressiv. Man geht nicht den geradlinigsten Weg und überrascht den Hörer.

King Heavy sind trotz aller Vergleiche keine Abziehbilder bekannter Gruppen, sondern gehen ihren eigenen Weg – mit leicht okkulter und exzentrischer Ausstrahlung. Und ein Maß an Eigenständigkeit ist eine einem solchen eng gesteckten Genre wie dem Doom Metal schließlich äußerst wichtig. Dreht man noch an den richtigen Stellschrauben, könnte noch was richtig Feines entstehen. Doom-Kopf, mal genauer hinhören!

King Heavy - King Heavy

Trackliste:
1. La Gargola (6:09)
2. Life AD (7:45)
3. As Dawn Broke on the Day (6:56)
4. Thirteen Chosen Ones (6:31)
5. Wounds (5:29)
6. The Crowning (1:35)
7. He Who Spoke in Tongues (11:00)

3.8