King Goat – Conduit (Aural Music, 08.12.2017)

„Conduit“, das Albumdebüt der Briten King Goat, erschien eigentlich bereits im letzten Jahr. Allerdings in DIY-Manier. Aural Music schickt das Album mit drei Bonustracks und neuem Artwork erneut auf die Reise. Und was soll man dazu sagen? Gut so! Denn „Conduit“ ist eine spannende Sache und hat interessante Musik zu bieten.

King Goat würde man vornehmlich im Doom Metal verorten – aber ohne, dass das Quintett wie eine typische Doom-Band klingt. Der schleppenden Musik impft man eine psychedelische Kante ein und verpackt das Ganze in dezent progressiver Strukturen. Konventionelles Strophe-Refrain-Songwriting findet man hier nämlich nicht. Man lässt seine Stücke kreisen, Atmosphären sich entwickeln. Harte und schwere Riffs stehen Seite an Seite neben verschachtelten, klaren Melodien in bester Psychotic-Waltz-Manier. Bei manchen Parts schwingt ein angenehmes Artrock-Feeling á la Anathema mit.

Trotz des interessanten musikalischen Unterbaus steht ganz deutlich der Gesang im Mittelpunkt. Frontmann Trim durchlebt seine Stücke, klingt mal erhaben und theatralisch in bester Messiah-Marcolin-Manier, dann wieder verletzlich, nur um dann ziemlich harsch, ja fast Death-Metal-like böse zu tönen. Das wirkt dann manchmal fast mehr wie eine Predigt, als wie ein Metalsong. Aber genau das ist das was King Goat so speziell und besonders macht. Den überlangen Stücken, dem düster-schweren „Feral King“, das anfangs klare, sich progressive steigernde „Revenants“, dem dunkel beginnenden, sich in Primoridal-Höhen schraubende „Sanuine Path“ und dem sich intensiv steigernden „Flight Of The Deviants“ kann man fast nicht widerstehen. Erst recht nicht dem Titeltrack, der am Ende mit einem großen Chorus mitreißt.

Zusammenfassend: Ein spezielles aber wirklich gutes Album mit einer etwas anderen Art von Doom-Metal, die stilistisch eigentlich weit über den Genrestandard hinaus reicht!

Am Ende der CD befinden sich als Dreingabe noch die drei Tracks der „King Goat“-EP von 2013. Dass die Musik der Band hier noch nicht ausgereift und man noch auf der Suche nach sich selbst war, hört man recht deutlich. Die Musik schwankt zwischen psychedelischem Geplänkel und recht typischem Dampfwalzen-Sound. Recht nett – wirklich mehr aber noch nicht.

Trackliste:
1. Flight Of The Deviants
2. Feral King
3. Conduit
4. Revenants
5. Sanguine Path
6. The Final Decline (Bonustrack)
7. Cult Obscene (Bonustrack)
8. Melian’s Trance (Bonustrack)

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