Wenn man Thrash-Metal-Fans fragt, auf welches Album sie 2024 besonders gespannt sind, dann dürfte das Solodebüt des Slayer-Klampfers Kerry King recht oft genannt werden. Dass Slayer inzwischen ihre Reunion bekannt gegeben haben, ist dann auch mehr als eine Randnotiz. Ob es bei den zwei angekündigten Festivalauftritten bleibt, ist abzuwarten.
Ein kurzer Blick in die Besetzungsliste von Kerry Kings Band zeigt dann, dass es King gelungen ist Musiker aus der ersten Riege des Thrash Metals für seine Band (Projekt?) begeistern zu können. Den Gesang übernimmt Mark Osegueda (Death Angel), die Drums werden von Paul Bostaph verdrescht und an der zweiten Gitarre ist Phil Demmel am Werk. Kyle Sanders (Hellyeah) zupft die dicken Saiten am Bass.
Die Marschrichtung ist auch schon nach den ersten verprügelten Takten klar. „From Hell I Rise“ klingt wie ein Slayer-Album. Dieses Soloalbum hätte eigentlich auch mit dem Label Slayer direkt nach deren Longplayer „Relentless“ veröffentlicht worden sein können.
Irgendwie ist das wenig überraschend und auch ein wenig enttäuschend. Da hatte ich mir ein wenig mehr „Freischwimmen“ vom bekannten Slayer-Sound erwartet. Überrascht hat mich lediglich Sänger Mark Osegueda. So heftig und aggressiv habe ich ihn bei Death Angel nicht gehört.
Am Ende liefert Kerry King hier 13 routinierte Thrash-Metal-Granaten ab. Songs wie „Diabolo“, „Trophies Of The Tyrant“ und der coole Titeltrack „From Hell I Rise“ sind Thrash-Metal-Oberklasse, aber irgendwie vorhersehbar!
1. Diablo
2. Where I Reign
3. Residue
4. Idle Hands
5. Trophies Of The Tyrant
6. Crucifixation
7. Tension
8. Everything I Hate About You
9. Toxic
10. Two Fists
11. Rage
12. Shrapnel
13. From Hell I Rise
https://kerrykingofficial.com/
Photo: Andrew Stuart