Kerretta – Angelm (Dunk Records, 18.10.2024)

Es war jetzt ein paar Jahre etwas ruhiger um die Neuseeländer Instrumentalrocker Kerretta. Zehn Jahre nach dem letzten regulären Studioalbum „Pirophia“ und sechs Jahre nach der Compilation „Exiscens“ erblickt nun die vierte reguläre Platte „Angelm“ das Licht der Welt. Und sie klingt so eigenwillig wie eh und je.

Vordergründig orientiert man sich durchaus am typischen instrumentalen Postrock-Format. Doch die Stücke des Trios klingen meist recht unberechenbar und schlagen unerwartete Haken. Dabei treffen große Soundwälle auf nervenzerrende Noiseattacken. Süßliche Melodienausflüge wie bei so manch anderer Gerneband liegen Kerretta dabei nicht, lieber wird mit zahlreichen, teils in sich verschlungenen Gitarrenschichten Atmosphäre erzeugt.

Dafür, dass Spiel von David Holmes nicht absäuft, sorgen Bassist William Waters und Schlagzeuger H. Walker, welche stets rhythmisch interessant agieren und bisweilen ziemlich lässig grooven können, selbst wenn es, wie im Fall von „Eyes In The Bull Temple“, mal etwas ruppiger zur Sache geht.

Kerretta bedienen sich zwar durchaus bekannter Klangfarben, mixen diese aber auf recht eigene Art und Weise zusammen, was ihre Musik immer noch recht unverbraucht klingen lässt. Aber auch oftmals recht abstrakt und undurchsichtig. „Angelm“ ist dadurch nicht gerade ein Album, welches einen direkt ins Gesicht springt oder auf Anhieb mitreißt. Andererseits gefällt aber auch, dass mit nicht gerade mit plakativen Melodielinien hausieren geht. Am Ende bleibt das Urteil trotzdem etwas zwiegespalten.

 

Trackliste:
1. Pan Ultima
2. Until The Atlas
3. South Am
4. Opal Victor
5. Fire Over Eurasia
6. Eyes In The Bull Temple
7. Valley Towers
8. Oceania

 

3.5