Karin Park – Private Collection (Pelagic Records, 07.10.2022)

Die schwedische Musikern Karin Park blickt auf ihrer neuesten Veröffentlichung „Private Collection“ auf ihr eigenes Werk zurück, welches vor knapp zwei Jahrzehnten ihren Anfang nahm. Und das auf angenehm reduzierte, dafür umso einnehmendere Art und Weise.

Frau Park nahm sich neun ihres liebsten Songs vor, befreite sich von jedwedem Bombast und spielte sie neu ein. Dazu kommt ein neuer Titel namens „Traces Of Me“. Neben ihrer Stimme gibt es meist nur getragene Piano-, Synthesizer- und Orgelklänge zu hören. Wenig lenkt dabei von der reinen Kraft der Stücke ab, die mal wieder beweisen welche Kraft Balladen haben können. Dabei erinnert die Musikerin hin und wieder an Größen wie Tori Amos, Nico oder Kate Bush. Am Ende ist sie aber doch eine Klasse für sich.

Ein kleines Highlight ist an sich jedes Stück von „Private Collection“. Hervorheben möchte ich trotzdem ein paar, da sie die Musik der Künstlerin besonders gut präsentieren. Das neue „Traces Of Me“ gefällt mit seiner einnehmenden Atmosphäre und wirft in Sachen Sounds einfach mal alles in den Ring, was man in der Dreiviertelstunde zu hören bekommt. Das kann eine emotional dichte Piano-Ballade wie „Opium“ sein, aber auch ein Song wie „Tokyo By Night“, der als Duett mit seinem urbanen Neonlicht-Feeling wie der Soundtrack zu einem Cyberpunk-Film wirkt.

Besonders abgründig erscheint die einlullende Ballade „Look What You’ve Done“, während das sparsam instrumentierte „Shine“ sehr freundlich und mit seinem hymnischen Refrain aufmunternd wirkt. Mit „Superworldunknown“ endet das sonst so dichte und meist auch düstere Album schon fast poppig. Und auch das schlägt nicht aus der Reihe, sondern gibt dem Schaffen von Karin Park einen angenehmen weiteren Geschmack.

„Private Collection“ ist echt toll geworden – die passende Eintrittskarte in das Schaffen von Karin Park und tatsächlich eine wunderbare Art und Weise eine Art „Best Of“-Album zusammen zu stellen. Wer hiervon begeistert ist, kann dann gleich mit „Church Of Imagination“ weitermachen, welches im letzten Jahr ebenfalls auf dem ansonsten eher auf Postmetal-/rock-spezialisierten Label Pelagic Records erschienen ist.

 

Trackliste:
1. Traces Of Me
2. Opium
3. Bending Albert’s Law
4. Tokyo By Night
5. Glasshouse
6. Blue Roses
7. Shine
8. Give
9. Look What You’ve Done
10. Superworldunknown

 

 

Photo-Credit: Geert Braekers

 

4.5