Karin Park – Church Of Imagination (Pelagic Records, 10.12.2021)

Eigentlich ist „Church Of Imagination” gar nicht neu, sondern Karin Park hatte dieses Album bereits im Frühjahr 2020 über ihre eigenen Kanäle veröffentlicht. Das Berliner Label Pelagic Records bringt es nun aber neu heraus. Und damit ist es neben dem letzten Album von Årabrot („Norwegian Gothic“) sowie der Kollaboration mit Lustmord („Alter“) bereits die dritte Veröffentlichung der schwedischen Musikerin, die dieses Jahr dort zum Kauf angeboten wird.

Und es ist gerade recht, dass „Church Of Imagination“ so einer breiteren Masse zugänglich gemacht wird. Denn: die Platte ist ziemlich gut!

Die Songs entstanden über einen längeren Zeitraum. Fünf Jahre lagen zwischen dem Vorgänger „Apocalypse Pop“ und dem aktuellen Werk. Der Titel des Vorgängers passt aber auch irgendwie zu der Musik auf „Church Of Imagination“. Denn die Lieder haben durchaus Pop-Appeal, graben aber tiefer hinunter und machen dort weiter, wo Lana Del Ray erst aufhört und Kate Bush in ihren seltsamsten Momenten anfängt. Dann ist Karin Park nahe an der Abgründigkeit von Nico sowie dem Sound von Scott Walker und Massive Attack.

Nicht selten sparsam instrumentiert und bedächtig klingt die Musik, der Gesang dafür umso eindringlicher. Hin und wieder setzt Frau Park auch mal auf bombastische Momente, wenn es sein muss. Man nehme nur den hymnischen Refrain von „Shape Of A Child“. Verbindendes Element der Songs auf „Church Of Imagination“ ist zweifelsohne Karin Parks Gesang. Denn klanglich wird einiges geboten. Sei es der modern treibende Electro-Pop von „Magix“, das unheimlich von düsteren Cello-Klängen eingehüllte „Dangerous Caress“, das kalt-rhythmische „Empire Rising“, die fein arrangierten Melancholie-Ballade „Give“, das jazzige Klang-Durcheinander von „A Thousand Minds“ oder das abschließende „The Sharp Edge“, mit dem die Musikerin den Bogen zur oben genannten „Alter“-Platte mit Lustmord schlägt.

Stimmungsvolle, spannende Platte und allemal eine ungewöhnliche Veröffentlichung auf dem sonst eher auf Postmetal/-rock spezialisierten Label!

 

Trackliste:
1. A Forest
2. Shape Of A Child
3. Blue Roses
4. Dangerous Caress
5. Give
6. Magix
7. Glass House
8. Omens To Come
9. Empire Rising
10. A Thousand Minds
11. Let The Fun Begin
12. The Sharp Edge

 

4.3