Kadavar – Rough Times (Nuclear Blast, 29.09.2017)

Mit ihren letzten Veröffentlichungen habe die Berliner Retro-Rocker Kadavar einen mehr als ordentlichen Erfolg eingefahren. Meiner Meinung als vollkommen zurecht, auch wenn das letzte Album „Berlin“ für meinen Geschmack etwas zu glattgebügelt gewesen war.

Vielleicht hat das Trio dies ebenso gesehen und bei den Aufnahmen zum neuen Langdreher „Rough Times“ ein wenig an den Stellschrauben des Mischpults und der Gitarreneffekte gedreht. „Rough Times“, ganz nomen est omen, knarzt, fuzzt und zerrt wieder an jeder möglichen Ecke. Dazu kommt noch das gute Händchen für knackige Melodien und fertig ist ein neues klasse Album von Kadavar.

Einen guten Eindruck vom neuen Knarz-Erlebnis zu bekommen reicht es schon den ersten und zugleich Titeltrack abzuspielen. „Rough Times“ kommt mit Fuzzgetränken Gitarrenriffs daher, dass es eine Freude ist zuzuhören.

„Into The Wormhole“ fährt schwere fast Sabbath-änliche Geschütze auf. Der Sound wird plötzlich sehr schwer und wahrer Brocken dieser Song.

„Skeleton Blues“ dagegen ist fast schon beschwingt, feine Gitarrenlinien tauchen zwischen den Riffs auf und der Sänger setzt im Refrain zu sehr eingängigen Harmoniegesängen an. Klasse!

Meine Highlights des Albums sind das an einigen Stelle fast zerbrechlich wirkende „Vampires“ und das megaeingänige „Tribulation Nation“.

Kadavar zeigen mit „Rough Times“ endgültig, dass das Genre Retro Rock für sie inzwischen viel zu klein geworden ist. Klar, die Wurzeln der Band liegen dort, aber inzwischen hat sich so viel Melodie, Progressivität und auch Eingängigkeit in den Bandsound eingeschlichen!

Klasse Album!

1. Rough Times
2. Into The Wormhole
3. Skeleton Blues
4. Die Baby Die
5. Vampires
6. Tribulation Nation
7. Words Of Evil
8. The Lost Child
9. You Found The Best In Me
10. A L’Ombre Du Temps

http://www.kadavar.com/

Photocredit: Elizaveta Porodina

4.3