KAAK – Schrei Doch (DiY, 06.12.2021)

Leicht verspätet (man möge es mir hoffentlich verzeihen!) gibt es heute noch ein paar Worte zum neuen KAAK Album, welches bereits seit kurz vor Weihnachten 2021 draußen ist. Nachdem die Hannoveraner über die Länge von einem Jahr jeden Monat eine Single incl. Video im Netz veröffentlicht hatten, war es nun an der Zeit alles gebündelt auf Vinyl zu bannen.

Über die “Krone” hatte ich mich im Sommer 2021 schon ausführlich geäußert, nun gilt es die 12 Songs auf “Schrei Doch” noch einmal in den Fokus zu nehmen.

Nach dem Opener “Gib mir alles” geht es gleich mit einem meiner Lieblingssong “Ich komme wieder” weiter – musikalisch bin ich hier bei den Ulmern von Van Holzen, die ja auch neulich erst ihr neues Album “Aus der Ferne” heraus gebracht hatten. Und wenn dann einige Songs später der Bass von “Schrei Doch” beginnt zu wummern, dann kann ich KAAK schon nach einem guten Drittel des Albums beglückwünschen. Leon, Markus, Tobias und Simon… Chapeau hierfür, so wird´s gemacht!

Hier ein bisschen Lygo, da etwas FJØRT, dort eine riesige Portion Heisskalt… die Songs strotzen nur so vor geilen Post-Hardcore Sounds – und nein, hier wurde nicht irgendwo geklaut, sondern vielmehr die geilen Parts der verschiedenen Bands in einen Sack geschmissen, durchgeschüttelt und das abgefahrene Ergebnis auf Platte gebracht.

Irgendwo zwischen Selbstzerstörung und offener Gesellschaftskritik treiben KAAK durch die Songs und machen hier keine Gefangenen – die Zeiten sind schließlich zu hart um hier groß um den heißen Brei herum zu labern. Aber auch die Liebe bekommt ihr Fett weg… denn alles was man versucht, “Nichts ist gut genug“!

Das man alles auf eine Karte setzten sollte, davon kann Frontmann Leon ein Lied singen – aber schnell, denn niemand weiß wann alles zuende ist… “Deine Zeit” läuft!

Und als hätte Leon eine Zeit mit dem liebenswürdigen Mathias Bloech von Heisskalt verbracht, “Zu weit” klingt fast so, als würde es aus einer gemeinsamen Feder stammen – hier wird Songwriting echt groß geschrieben – tja, schon habe ich einen weiteren Lieblingssong auf “Schrei Doch”!

Ach so, noch etwas… die gekonnte Mischung aus gesungenen und geschrienen Parts finde ich mehr als gelungen und gibt den Jungs einen guten Wiedererkennungswert. So viel ich auch suche, ich finde hier irgendwie kein Haar in der Suppe, weshalb ich “Schrei Doch” somit offiziell nachträglich noch als eins der besten deutschsprachigen Post-Hardcore Alben des Jahres 2021 ehren möchte.

Also ran an die Scheibe! Aus gut unterrichteter Quelle habe ich nämlich gerade gehört (danke Leon 😉), dass von der limitierten knallgelben Vinyl noch ein kleines Kontingent vorhanden ist – und die CD gibt es garantiert noch im Bandcamp-Shop von KAAK.

 

Titel:
1. Gib mir alles
2. Ich komme wieder
3. Tic Tac Toe
4. Nichts ist gut genug
5. Schrei doch
6. Zu weit
7. Geh nach Haus
8. Nie wieder
9. Deine Zeit
10. Die selbe Glut
11. Bleib wo du bist
12. Spiegelbild

Foto: Doppelgaenger Medien

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4.8