„Love Will Tear Us Apart“… oder warum dieser Song quasi das Ende von Joy Division einleitete?!
Heute ist Handwritten Classics Tag und daher ist es an der Zeit, sich mal wieder über ein beeindruckendes Album aus der Vergangenheit auszutoben und euch gleichzeitig ein wenig hinter die Kulissen meiner persönlichen und musikalischen Historie blicken zu lassen!
Lange habe ich überlegt, ob ich mir wirklich diese 2CD Compilation von Joy Division, oder doch lieber eins der beiden offiziellen Studioalben vornehmen sollte, aber da ich mich erstens nicht zwischen „Under Pleasures“ oder „Closer“ entscheiden konnte und man zweitens mit „Best of Joy Division“ einen guten Querschnitt – der leider nur kurzen Schaffensphase der Briten – bekommt, habe ich mich dazu entschlossen diesem Machwerk den Vorzug zu geben.
Zugegebenermaßen hatte ich die Manchester-Boys über viele Jahre gar nicht wirklich auf dem Schirm, besser gesagt konnte ich während meiner Punker-Zeit mit diesem düstern Geschrebbel und dem basslastigen Gedöns nichts anfangen – wobei ich auf der anderen Seite ein großer Fan des deutschen Joy Division Pendants, nämlich den Jungs von EA80 war.
Natürlich konnte ich mich schon damals für Nummern wie „Love Will Tear Us Apart“ oder auch „Transmission“ begeistern, aber dann hatte es sich auch direkt wieder. Erst gut 20 Jahre nach dem plötzlichen Tod des Frontmanns Ian Curtis (er erhängte sich 1980 in seinem Haus) erwischte mich aber dann doch plötzlich und unerwartet das Fieber – lange bevor Anton Corbijn sich der Geschichte des charismatischen Sängers annahm und Curtis in dem (übrigens meiner Meinung nach sehr sehenswerten) Film „Control“ ein Denkmal setzte!
Im Rahmen des durch den Film entstandenen Hypes kam es dann ein Jahr später zur Veröffentlichung von „The Best Of Joy Division“ – und zehn Jahre später liegt die Scheibe jetzt vor mir.
Auch wenn einzelne Alben normalerweise besser in unsere Rubrik passen, so gefällt mir hier aber besonders, dass es viele Songs auf die Scheibe geschafft haben, die man auf den beiden Studioalben schmerzlich vermisst – so sind zum Beispiel nicht nur der Opener „Digital“, sondern auch Nummern wie „Atmosphere“, „Incubation“ und auch der Mega-Hit „Love Will Tear Us Apart“ enthalten.
Darüber hinaus haben mit „Dead Souls“ und „Transmission“ noch zwei Songs einen Platz auf der „Best Of“ gefunden, die bis dahin nur auf der nach Ian Curtis Tod veröffentlichten Scheibe „Still“ zu hören waren.
Die erste CD bringt somit einen guten Querschnitt um das Schaffen der Herren Curtis, Hook, Sumner und Morris, ohne dass man sich noch alle Singles, EP`s, inoffizielle LP`s und sonst noch etwas zulegen muss… und ist somit besonders für Leute, die sich mit der Materie nicht so gut auskennen recht hilfreich!
Auf der zweiten CD findet man die Peel Sessions bei der BBC, Live-Aufnahmen und ein Interview mit Ian Curtis… zugegebenermaßen ist diese CD dann wohl doch eher was für eingefleischte Joy Division Fans.
Was bleibt hängen?
Also ich kann mir die Scheibe immer und immer wieder anhören und nicht nur – aber auch – wegen der „The Best Of Joy Division“ wurden mir Bands wie die Editors, Interpol, oder auch A Projection näher gebracht.
Schade nur, dass Ian Curtis so früh das Zeitige gesegnet hat – nicht auszudenken was passiert wäre, wenn der internationale Durchbruch – der kurz bevor stand – tatsächlich noch funktioniert hätte! Ich denke dann würden Joy Division heute auf der gleichen Stufe wie ihre Freunde von The Cure stehen… auf der anderen Seite hätte es dann New Ordner zum Beispiel nie gegeben!
Ach was sollen all diese Spekulationen?!
Diese Songs sind für die Ewigkeit gemacht und auch Generationen nach uns werden Nummern wie „Transmission“ oder „Love Will Tear Us Apart“ hören und lieben… deshalb gönne ich mir schnell noch einen weiteren Durchgang…
… Cheers!
Titel:
CD 1:
1. Digital
2. Disorder
3. Shadowplay
4. New Dawn Fades
5. Transmission
6. Atmosphere
7. Dead Souls
8. She’s Lost Control
9. Love Will Tear Us Apart
10. These Days
11. Twenty Four Hours
12. Heart and Soul
13. Incubation
14. Isolation
CD 2:
1. Exercise One (BBC Live Version)
2. Insight (BBC Live Version)
3. She’s Lost Control (BBC Live Version)
4. Transmission (BBC Live version)
5. Love Will Tear Us Apart (BBC Live Version)
6. Twenty Four Hours (BBC Live Version)
7. Colony (BBC Live Version)
8. The Sound Of Music (BBC Live Version)
9. Transmission (BBC Live Version)
10. She’s Lost Control (BBC Live Version)
11. Ian Curtis and Stephen Morris Interviewed by Richard Skinner