John Diva and The Rockets Of Love wirken ja immer ein bisschen wie eine provinzielle Version von Steel Panther. Immer haarscharf an der Schnittstelle zwischen Parodie und ehrlichem Tribut. Dabei verbindet die beiden Truppen eine ähnliche Historie mit einem hanebüchenen Gründungsmythos, dem zarten Anfang als Tribute-Band und schließlich als den 80ern Tribut zollender Act mit eigenen Songs. „The Big Easy“ ist schon das dritte Album von Mr. Diva und seinen vier Mitmusikanten.
Und wie immer versprüht die Band die Band von der ersten bis zur letzten Sekunde viel Sonnenschein, eine große Portion Lockerheit mit Erinnerungen an das Hardrock-Kalifornien von früher. „Wir wollten ein Album aufnehmen, das nach Capri-Sonne klingt“, gibt man augenzwinkernd zu Protokoll. Und das ist John Diva and The Rockets Of Love zweifellos gelungen! Dabei erkennt man der Band neidlos an, dass sie die Vertonung des „Big Easy“ auch ohne die übertrieben prolligen F**k-Texte der zu Beginn erwähnten Steel Panther können. Das ist der Leichtigkeit durchaus zuträglich und macht die Sache noch ein bisschen sympathischer.
Und Songs schreiben kann man im Hause der Rockets Of Love. Das beweist man in der zu hörenden Dreiviertelstunde immer wieder. Zwar könnten die ersten Songs der Platte durchaus etwas kraftvoller klingen. Aber an Nummern mit viel sonnigem Gemüt wie „Runaway Train“, „Back In The Days“ oder „Capri Style“ kann man selbst als Griesgram nicht ohne ein kleines Lächeln vorbeigehen. Zwischendurch gibt es mal ein bisschen rassigen Rock’n’Roll („Boy’s Don’t Play With Dolls“) oder balladeske Anflüge („Hit And Run“), um die Sache ein bisschen aufzupeppen.
So bringt „The Big Easy“ ein bisschen Helligkeit in trübe Tage. Nichts Weltbewegendes, auch über weite Strecken ein bisschen zu brav, aber für Genrefans allemal unterhaltsam.
Trackliste:
1. California Rhapsody
2. The Big Easy
3. God Made Radio
4. Runaway Train
5. Thunder
6. Believe
7. Back In The Days
8. Hit And Run
9. Boy’s Don’t Play With Dolls
10. The Limit Is The Sky
11. Capri Style
12. Wild At Heart
Photo-Credit: Bernd Manthey