Wie ist eigentlich damals der Metal in Schweden entstanden?
Diese Frage hat man sich vielleicht so manches Mal gestellt, vor allen Dingen wenn man weiß, dass gerade aus diesem Teil Skandinaviens (neben Norwegen) eine unzählige Menge an düsteren und extremen Metalbands stammen.
Begonnen hat das ganze in den frühen 90er Jahren, denn da war quasi die Geburtstunde des Death Metal – standen doch auf einmal Scheiben von Bands wie Entombed, At The Gates oder Dismember in den Plattenläden des Vertrauens und schoben damit eine Bewegung an, die man beinahe als revoluzionär bezeichnen kann.
Alles was danach kam ist Geschichte. Nicht immer eine ruhmreiche, standen doch zwischenzeitlich diverse Kirchen in Flammen und auch vor dem einen oder anderen satanisch-fanatischen Mord oder Selbstmord wurde leider nicht Halt gemacht – es ging also quasi um “Blut, Feuer und Tod”.
Und genau unter diesem Titel (oder besser mit der Ergänzung “Eine Geschichte des schwedischen Metal”) haben sich die beiden schwedischen Musikjournalisten Ika Johannesson und Musiker Jon Joefferson Klingberg einmal ganz intensiv mit der Materia auseinander gesetzt.
Das Buch enthält definitiv viele Nieten! Aber nicht falsch verstehen, es geht eher um die extravagante Bekleidung und nicht um inhaltliche Fehlinformationen 😉
Angefangen in den 70er Jahren, wo der gute alte Rock noch im Vordergrund stand, über bereits oben genannte satanische Auswüchse, die im Death Metal begannen und dann im Black Metal späterer Tage komplett auf die Spitze getrieben wurden – bis hin zur heutigen Zeit, wo es nichts gibt, was es nicht gibt!
Aber nicht nur der reine musikalische Aspekt findet hier Beachtung, auch die äußeren gesellschaftlichen Umstände bieten viele Erklärungen, warum und wie alles entstand bzw. wie es zu dem wurde, was bis heute noch als Metal mit schwedischer bzw. skandinavischer Ausprägung gilt.
Für die hartgesottenen Fans sind auch noch ein paar Interviews (mit Entombed, Nifelheim und Dissection) dabei und die Autoren haben sich auch noch ganz intensiv mit Bathory, Pelle “Dead” Ohlin (Mayhem) und Watain beschäftigt.
“Blut, Feuer, Tod – Eine Geschichte des schwedischen Metal” ist extrem detailgetreu geschrieben und macht es daher zu einem umfangreichen und informativen Machwerk, bei dem man den Machern ihre Leidenschaft für die Sache auf jeden Fall abnimmt.
Auch wenn ich persönlich eigentlich wenig (bis eher überhaupt nicht) in dem Genre bzw.- der Szene unterwegs bin, so fand ich das Buch dennoch spannend. Okay, zugegebenermaßen sind fast 500 Seiten schon eine Nummer – aber für kalte Wintertage auf der Couch ist es auf jeden Fall geeignet.
Softcover
ISBN 978-3-85445-779-4
480 Seiten
mit 16 Seiten Bilderstrecke plus zahlreichen weiteren Fotos und Abbildungen
Format: 14.0 x 21.5cm
28,00 €
Der VERLAG
Die Autoren Ika Johannesson und Jon Jefferson Klingberg