Johan G. Winther – The Rupturing Sowle (Pelagic Records, 26.03.2021)

Der umtriebige schwedische Musiker Johan G. Winter ist bekannt für seine Mitwirkung in den Bands Blessings, Scraps Of Tape und zuletzt Barrens. In Pausen veröffentlichte er allerdings auch eine Reihe an Soloalben. „The Rupturing Sowle“ ist eines davon. Es erschien bereits 2013 als Tape. Für eine Veröffentlichung über Pelagic Records wurde das Ganze nun um weitere Tracks aufgestockt und erblickt im größeren Rahmen erneut das Licht der Welt.

Etwas seltsame Nischenmusik bleiben die elf Stücke weiterhin. In einer abgeschiedenen Hütte entstand eine Art rein instrumentale Ambient-Folkmusik. Sehr ruhig und zurückgenommen, sich um kleine Melodiebögen drehend und natürlich auf Atmosphäre bedacht. Teils etwas schemenhaft, dann wieder fein ausgearbeitet. Johan G. Winther verarbeitet in Tönen seine Erfahrungen des Vaterwerdens und dessen Auswirkungen auf sein eigenes Leben.

Dabei hatte nicht nur die Gedankenwelt des inspirierten Musikers, sondern zum großen Maße auch die Aufnahmeumgebung Auswirkungen auf das Gesamtergebnis. Zu hörende Neben- und Naturgeräusche zeugen davon – knarzendes Holz, ein offenes Feuer, Waldklänge. Gut, dass man hier bei der Nachbearbeitung nicht den Rotstift ansetzte. Denn das ergibt ein schönes Ambiente für die ausgelegten Töne von Akustikgitarre, Akkordeon und warmen Klangflächen. Bewusst trifft dabei Helles auf Dunkles, Schönes auf Hässliches. Nicht einfach zu konsumieren, aber über weite Strecken zumindest nicht uninteressant.

„The Rupturing Sowle“ objektiv zu bewerten ist trotzdem enorm schwierig, da man gar nicht weiß, welchen Maßstab man hier anlegen soll, um die künstlerische Absicht würdig in Noten werten. Deswegen belassen wir es dieses Mal einfach mit diesen beschreibenden Worten.

 

Trackliste:
1. Outward bound
2. As above so below
3. The chastening star (Preludium)
4. Black Clouds
5. The Rupturing Sowle
6. Coiling smoke
7. Blacken the world
8. Evighetstonen
9. Acquiescence
10. Whiten the world
11. No Horizon