Joe McMahon – Another Life (Gunner Records, 02.09.2016)

Joe McMahon ist Sänger der Punkrockband Smoke or Fire, hat vor einer Weile Boston gegen Münster getauscht (kann man ja mal machen) und ist jetzt als Songwriter unterwegs. Während mit Smoke or Fire auf Fat Wreck noch die typischen Punkrockthemen im Mittelpunkt standen, war es für ihn an der Zeit für Persönliches. Und das verwirklicht der Amerikaner mit den folkigen Songs über das Leben und Überleben.

Natürlich erwartet den interessierten Hörer hier genau das, was man auch erwartet und in der Vergangenheit so schon ähnlich von anderen Songwritern mit Punkhintergrund gehört hat.

Direkt der Opener “It All Went Black” startet mit folkigem Fullbandsound, der die Füße in Bewegung und das Ankertattooherz in Begeisterung versetzt. Mit “Yesterday” (unterstützt von Lucinda Legaspi) geht es direkt mit Druck und Mundharmonika weiter. Tanzen? Biertrinken? Schnulziges Mitsingen? Geht hier alles.

Weiter hat sich Herr McMahon noch Buddys wie Chris Wollard und Kaleb Stewart ins Boot geholt. Und das tut dem Gesamtbild auch gut.

Insgesamt finden wir alles was wir erwarten würden. Zwischen Herzschmerz, großen Buddyhymnen und Karohemden finden wir “Another Life” wieder. Und vielleicht ist genau das einer von zwei kleinen Kritikpunkten am Album. Es ist eben genau das was wir erwarten. Handwerklich super und auch mit dem nötigen Herzblut, aber überraschend ist hier leider nichts. Und das sage ich schweren Herzens, als Fan von eben genau dieser Art der Punksongwriter. Stimmlich würde ich Joe McMahon stark in der Nähe von Dave Hause ansiedeln, was auch bedeutet das es weitaus stärkere Punkstimmen mit Akustikgitarren gibt. Dave Hause wischt das einfach mit Charme wieder beiseite, was Joe nur zum Teil schafft.

Es bleibt aber wie schon vorher beschrieben ein starkes Album, was mit Sicherheit jeden Freund der folkigen Akustikpunks in seinen Bann ziehen wird.

 

Joe-McMahon-Another-Life

01. It All Went Black
02. Yesterday
03. Another Life
04. Canadian Graffiti
05. Chained To Ghosts
06. Time Won’t Heal
07. Left Again
08. Neon Lights
09. Black Socks Set Sail
10. Viva Las Cobras
11. Favorite High
12. Great Big Eyes

 

3.8